Die Strecke steht jetzt, wir starten in Wien und fahren nach Vasilitsi (Peloponnes) in Griechenland, ein Stück zurück nach Patras, mit der Fähre nach Bari (Italien) und dann die Adriaküste über San Marino bis nach Bozen
Dabei fahren wir durch die Länder Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland und Italien
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Saarbrücken“
Ulrike und Frank
Wunderbare Geschichten von euch, die man da liest. Wir wünschen euch weniger Killerrampen und anhaltend gutes Wetter!
Ich kann es mir einfach noch nicht vorstellen … so unsere letzten Worte gestern Abend vor dem Einschlafen. Der Mond schien so heftig ins Schlafzimmer als wollte er uns noch ein wenig am Schlafen hindern und unserer Einbildungskraft auf die Sprünge helfen …
Seit heute Morgen stellen wir uns nicht´s mehr vor, wir sind mittendrin.
Ein dreizehnstündiger Weitsprung mit dem Flix-Bus nach Wien. Pünktlich um 8.50 sind wir gestartet.
Pünktliche (!) Ankunft in Wien, zehn vor zehn am Abend. Während der Fahrt rief der Vermieter an: Upgrade wegen Überbuchungsfehler. Wir sagen nicht nein. Durch nächtlich-schläfrige Wiener Straßen radeln wir zur Unterkunft, überleben den nervigen Eincheckvorgang am Automaten ohne ihm die Scheibe einzuschlagen und dürfen in unser Zimmer. Zwei Schränkchen umstellen, so kann die Terrassentür geöffnet werden und die Radels haben ihr eigenes sicheres Schlafplätzchen.
Um die Ecke blinken die Lichter einer geöffneten Pizzeria, wir bekommen Futter und Stiegl Bier, was will man mehr?
Schwarze Ribisel sind Heidelbeeren, das lernen wir beim Frühstück vom Joghurtbecher.
Danach geht´s hinaus aus Wien. Super Radwege, viele Ampeln. An einigen Häuserblocks steht in Stein gemeiselt: „Erbaut von der Gemeinde Wien in den Jahren 1924 – 1925“, irgendwer hat „Hambi muss bleiben“ an die Fassade gesprüht. „Kann ich ihnen etwas abnehmen?“ frägt der Mülleimer. Die Trierer Straße wird zur Triester …
In Biedermannsdorf bietet die Familie Holzhuber Radlheurigen – na ja nicht um elf Uhr morgens.
Der Thermenradweg begleitet uns durch den Tag. Lange radeln wir entlang des Wiener Neustädter Kanals. „Fast wie an der Saar“ meint Dieter. Nur ohne Nilgänse. Dafür Mückenschwärme wie ich sie schon lange nicht mehr sah. Wie aufgewirbelte Staubwolken fliegen sie umher. Also besser den Mund zulassen …
So schön ging´s am Fluß entlang, nur ziemlich Gegenwind. Den Berg hätten wir nicht mehr gebraucht. Davor wollten wir Station machen, fragten im ersten Gasthof – full, im Bed and Breakfast – full… der nette Inhaber beginnt zu telefonieren und versucht uns irgendwo noch eine Unterkunft zu organisieren. Denn: „eigentlich hätten wir um diese Jahreszeit immer was frei, doch in 30 km Entfernung ist die größte europäische Forstmesse.“ Na prima, scheinbar ziehen wir solche Sachen magisch an. Das bedeutet für uns: den Berg rauf nach Mönichskirchen, (fast ne Stunde, auf halber Höhe passieren wir den kleinen Ort Ausschlag – da will man auch nicht wirklich bleiben, oder?) dann den Berg wieder runter. Der Mond scheint schon als wir auf den Kopfsteinpflasterweg nach Pinggau einbiegen. Und wo ist der Adler? Oh nein, den Berg noch mal hoch, kurz aber heftig. Ich gebe 100 Meter vorher auf und schiebe. Bin durchgefroren und kaputt. Dieter fährt …
Doch im Schwarzen Adler erwartet man uns schon, es gibt regelrecht Applaus… Wie und ohne Motor? Kommen Sie erst mal rein und dann gibt´s a Jause … klingt gut!!!
Der Inhaber ist frisch gebackener Opa, der Buam ist nachts um vier auf die Welt gekommen. „Wir sind am Feiern“ sagt er. Und da sitzen wir nun mittendrin, bei Jodelmusik, und stoßen mit Papa Mark auf den kleinen Anton an. Mit dem besten Mirabellen Likör und –Schnaps, den wir je getrunken haben. Die Lebensgeister kehren wieder.
Das oberste Schild ist auch schon ein tick älter …
Ist doch fast wie an der Saar, oder?
Wir könnten ja unser Gepäck noch ein wenig aufhübschen …
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Pinggau, km 113 (A)“
Eckhard Schilz
…das sieht ja richtig toll aus bei Euch.
Weiterhin gute Beine und gutes Wetter.
Hier soll es auch sonnig bleiben – mindestens bis Mitte der nächsten Woche.
Tipp: Vielleicht die Unterkunft schon mittags anfragen, aber Ihr schaukelt das schon.
Liebe Grüße aus dem schönsten Bundesland
Eckhard
Die Sache mit der lustigen Ribisel verlangt nach Korrektur. Gestern schrieb uns eine Freundin: „das sind doch keine Heidelbeeren sondern Johannisbeeren.“ Hmm.? Rote Ribisel stand denn auch auf der Johannisbeer Marmelade heute Morgen. Da wir unseren Frühstücksjoghurt im Allgemeinen nicht fotografieren gibt es auch kein Beweisfoto. Aber wir haben mit einer österreichischen Fachfrau gesprochen, die die Sache aufklärt: Vermutlich war es eine Heidelbeer – schwarze Johannisbeer Mischung. Das akzeptieren wir und sind zufrieden.
Beim Start bot sich dieses Bild heut Morgen. Anton Piet heißt er korrekt.
Wir radeln weiterhin auf dem Thermenradweg R 12 durch die richtig idyllische Steiermark, die sich gestern auf der langen mondbeschienenen Abfahrt auf einem Willkommensschild als grünes Herz Österreichs vorstellt. Genauso ist es. Bauernhöfe, altes Gemäuer, Felder, Landluft… lediglich wenige selbstfahrende Rasenmäher stören das Bild. Das Radwegenetz ist super ausgebaut, ab und an unbefestigt durch den Wald aber einfach schön hier. Und fast wie dahemm …
Nachmittags begrüßt uns das Burgenland, zuerst mit einem Schild, dann mit riesigen Gewächshäusern und als Highlight mit einem Ort der sogar nach Dieter benannt ist. Auch hier erwartet man uns scheinbar…
Ein älterer Mann frägt am Weg: „Wo wollts ihr dann hie?“ „Griechenland“, sagt Dieter. „Basst“ ist der Kommentar … keine Ahnung ob er das Unterfangen Ernst nimmt … „Marianne backt“ bietet Tortenkompositionen, einfach so.
Es erwarten uns aber auch einige „Killerpassagen“. Das sind keine Willkommensgeschenke, man muss richtig schaffen um die Räder mit dem ganzen Gepäck die 11 – 13 % hinauf zu hieven.
Morgens haben wir „strategisch gepinkelt“, das heißt VOR dem Berg. Einkaufen waren wir in Füstenfeld, da gab es einen Supermarkt, und der war VOR den „Killerrampen“. Also „strategisch einkaufen“ müssen wir noch mal üben.
Dafür gibt es jetzt viele, viele Nudeln. Das ist „strategisch Kochen“ VOR dem nächsten Tag.
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Fehring, km 215 (A)“
Petra
Oh ja, Killerrampen gibt‘s noch die ein oder andere 😅, aber mit ordentlich Nudeln im Bauch☝🏼(also nur indirekt auf dem 🚲) geht‘s -meist auf der anderen Seite – entsprechend easy bergab (mit Gepäck sogar entsprechend schneller…). Immer positiv bleiben und weiterhin gute Fahrt! Mit ☀️igen Grüßen, petra II.
So schön in den frischen Morgen zu fahren. Die Sonne steht noch tief, hat aber schon genug Kraft um den Tau der Nacht über den Wiesen zum Dampfen zu bringen. So einige Rampen stören den Flow, die Steigungen sind einfach heftig, doch oben wird man mit wunderbarem Panorama belohnt.
Eine Frau fotografiert Blüten am Baum. – Am Obstbaum? Wir finden noch mehr davon und fragen einem netten Menschen, der gerade vor der Haustür kehrt. „Joah das ischt an Apfel, ahn ganz früa, der hodd scho ma Frücht g´habt. Jetzt blüd a halt noch ma.“ Da frägt man sich natürlich ob des so g´hört?
Nicht nur Geburten, auch runde Geburtstage gibt der Österreicher gerne bekannt. So oder so ähnlich prangern sie in Hauseinfahrten.
Was ist das?: hat unten Blätter wie Mais, sieht oben aus wie rote Linsen? Jetzt brauchen wir die Fach App: Plant Net sagt: Hirse …
Durch ein Stück ausgewiesenes „Europaschutzgebiet“ (Wald und Seen – schön urig) rollen wir Richtung Slowenien. Der Grenzübergang erfolgt auf einer Fähre, ohne Motor, nur mit Seil und Strömung. Bitte klingeln steht auf einem Schild. Wir klingeln – „in 5 Minuten“ schallt es vor drüben. In diesen 5 Minute dürfen wir lesen, welche Kapazität die Fähre eigentlich hat. Wir waren mit drei Passagieren deutlich unterbesetzt, wenn man bedenkt, dass noch 27 Personen plus 7 Mal Großvieh geladen werden dürften … und das ganze auch noch kostenlos.
Heute Morgen störten die 11 % den Flow, Slowenien wartet gleich mal mit 16 % auf! Nö, das geht gar nicht. Dieter plant um, was sich anfangs auch ganz angenehm anfühlt, dann aber mit 12% beginnt und mit 14 % nach 800 Metern endet. Das war definitiv WORST CASE OF Killerrampe … Heiland, mit viel Zick zack ging´s. Ich dachte einfach nur: Mutti hat auch schon gesagt, wir schaffen das!
Oben ist natürlich wieder super, coole Abfahrt, direkt in die nächste Steigung und schließlich in eine wegen Schlamm gesperrte Unterführung. Da müssen wir halt durch, Umfahrung Fehlanzeige. So kommen wir irgendwann in Maribor an und die Radels schauen dreckverkrustet nach Abenteuer aus.
Es ist noch relativ früh, so dass wir Zeit haben durch die Altstadt und an die Drau zu schlendern. Überall ist Musik. Auf dem alten Ausflugsdampfer spielen sie den Schneewalzer und liegen sich in den Armen. In der Domkirche wird „der einsame Hirte“ auf der Orgel interpretiert, den ich bisher nur als Panflötenversion von der Langspielplatte meiner Großeltern kannte. (der gute James Last) Im Falafel Restaurant arabische Klänge und auf dem Marktplatz mehr oder weniger schlechte Coverversionen diverser Lieder.
Aber eines wollen wir niemandem vorenthalten: In Klöch war Mittagspause und beim Winzerzug ging´s sicherlich auch hoch her.
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Maribor, km 300 (SI)“
Jürgen + Heidi
Hey das sieht klasse aus bei euch und liest sich ebenso.
Wenn ihr so weitermacht überholt ihr uns mit unserem Kasten noch.
Ganz viel Spaß weiterhin, gute Beine und tolle Eindrücke 🤗
Hallo ihr beiden, ihr solltet unbedingt in Maribor ins Vinag, ein Weinhaus mitten in der Stadt. Da gibts eine Weinkellerführung mit Verkostung. Lecker.
Viel Spaß noch
Julia und Georg
In dem ganzen Geschreibsel über das musikalische Sammelsurium ist etwas komplett unerwähnt geblieben. Da war nämlich noch ein anderer Berg zu bewältigen, ein richtig heftiger, vor dem wir beide kapitulierten. Der Berg bestand aus Falafel. Im dem Restaurant gab es nicht nur Klänge sondern auch Gänge. Dieter hatte „eine harmlose Platte“ für zwei Personen bestellt. Aber was dann aufgetischt wurde … nö, unmöglich. Einpacken, ja bitte.
Den Falafelberg im Huckepack ziehen wir los, verlassen Maribor und freuen uns über die schönen Radwege.
Irgendwo im Off wird Mais gemäht, mehrere LKW, parken so halb in dem frisch gemähten Feld. Ein Campingtisch mit diversen Flaschen, die Jungs trinken aus kleinen Schnapsbechern. Kein Bier vor vier, aber Slivovitz (?) geht immer. Die haben Wochenende, Samstag ist schon Fahrverbot.
Und das ist gut so. Wir passieren recht schnell die unspektakuläre Grenze nach Kroatien und ab dort fahren wir größtenteils auf der Straße – ohne LKW, die stehen alle irgendwo rum, genialerweise.
Samstag ist in Kroatien Rasenmähertag. Der Grünschnitt wird direkt verbrannt, man sieht und riecht ständig kleine und große Rauchsäulen aufsteigen.
Kurz vor Krapina wollte Dieter abkürzen. Wir standen an dem Abzweig wohl bisschen ratlos rum und jemand hielt an: Er meinte nur: „Mein Auto schafft das nur im ersten Gang, das schafft ihr auf keinen Fall, wenn ich das ganze Gepäck sehe… und selbst ohne Gepäck…“
Okay, wir fahren wie alle anderen, über die Rampen wollen wir jetzt nicht sprechen, die schaffen wir dank Falafel, kommen wohlbehalten in Krapina an, finden ein kleines Sobe (Zimmer), gehen ins Konzum (Supermarkt) einkaufen und sind nun fleißig am Kochen. (Falafel ist all)
Morgen wollen wir nach Zagreb, das sind ca. 50 km, dann schaun wir mal weiter.
… Die Kroaten sind auch mitteilungsbedürftig in Sachen Geburten usw…
Auf geht´s Richtung Zagreb. Dieter hat vorsorglich ein Zimmer reserviert. Kaum Verkehr, alles Bestens, die kleinen Ortschaften sind noch sehr verschlafen, Hühner laufen frei auf der Straße. Der leider geschlossene „Frizerski Salon“ hat oft einen rosa Anstrich (schönes Wort, oder? Heißt natürlich Frisör, für Frauen? und von denen gibt es sehr viele. Es gibt aber auch recht viele Autowaschanlagen – und man frägt sich: ist das vielleicht das männliche Pendant?) Na ja. Dünnes Eis. Wir wollen mal nichts unterstellen. Zumindest in den wenigen Cafe Bars stellt sich sonntägliche Geselligkeit von Männlein und Weiblein ein …
Zagreb ist riesig. 800.000 Einwohner. Es dauert lange bis wir die Innenstadt erreichen. Die rot aufgemalten Radwege sind ca. 50 cm breit, unsere Fahrradtaschen mindestens 80 cm, da müssen wir den Fußgängern halt noch was abknapsen.
Die Unterkunft finden wir gut, ebenso den Schlüssel, alles prima nur der Kühlschrank läuft nicht. Hmm? Dieter schiebt gleich mal alles zur Seite. Die Steckdose hängt komplett aus der Wand raus, daneben prangt ein Zettel: Ne Radi … Wir wissen ja nicht ob das Explosionsgefahr? oder was weiß ich noch alles bedeutet… aber noch nicht einmal die Sicherung ist rausgefallen. Der Kühlschrank sprang direkt an. Ne Radi? Vielleicht heißt das alles klar?
In der Altstadt gibt es so vieles zu entdecken. Wir laufen, laufen, laufen. Unendlich viele Museen, selbst für ein Hangover Museum wird geworben. Auffällig, wie viel gebaut, renoviert und restauriert wird. Überall Gerüste, Bauzäune, es riecht förmlich nach Abbruch und Aufbau. Die Kathedrale schießt den Vogel ab. Das Bauwerk dominiert natürlich die Stadt, aber dieses imposante Gerüst könnte man von allen Seiten fotografieren…
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Zagreb, km 469 (HR)“
Sibylle Burkart
Schöne Bilder, da habt ihr ja schon sehr nützliche Begriffe gelernt und kennt euch schon perfekt aus. Es hört sich gechillt und aufregend an, was für eine tolle Kombi. Ich warte gespannt was folgt.<3
Dr. Google sagt, Ne Radi heißt: funktioniert nicht. Na ja, so ganz können wir das nicht unterschreiben denn der Kühlschrank hat so gut funktioniert, dass wir den Frühstücksjoghurt (Natur, ohne Bisel) erst mal in der Mikrowelle auftauen mussten …
Dann Zockeln und Hoppeln wir über Bürgersteige und durch Baugerüste verstellt Radwege aus dem Gewusel von Zagreb. Irgendwann wird es ruhig, ländlich. Ortschaften wie ausgestorben, Waldstücke, lediglich ein paar aufgeschreckt Vögel sind am Kreischen.
Wir freuen uns total, als uns zwei Gleichgesinnte entgegenkommen. Ein Pärchen aus Finnland, er trägt ein T shirt mit einem Skifahrenden Bären. Man bleibt natürlich stehen und quatscht, woher, wohin, … Im Nachhinein ist es ganz schade, dass wir keine Adressen ausgetauscht haben, aber das ist nun nicht mehr rückgängig zu machen. Die waren super nett.
Früh sind wir in Karlovac, wären eigentlich auch gerne noch weiter gefahren, aber die nächsten Kilometer ist einfach kein größerer Ort wo wir Station machen könnten. Hier bietet sich ein ähnliches Bild wie in Zagreb. Bauzäune, Abriss, Renovierung. Die ganze sternförmige Altstadt bekommt neue Leitungen, alles ist aufgerissen. Vielleicht ist es damit zu erklären, dass seit der Euro Einführung vor noch nicht allzu langer Zeit mehr Geld da ist und Aufbruchsstimmung herrscht?
Aber viele Häuser sind auch ganz schön marode.
Die Preise sind oft in Kn – Kuna – der ehemaligen Landeswährung ausgezeichnet. Nicht so im Supermarkt, da herrscht eher Aufbruchsstimmung in Sachen XXL. Wir beschließen heute mal nur EIN Bier zu trinken. Zivjeli! heißt Prost, laut Dr. Google. Aber ob man dem trauen kann nach allem ne radi?
Aber ihm ist das sowieso alles egal.
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Karlovac, km 539 (HR)“
Jürgen + Heidi
Hey ihr findet Radwege in Kroatien – wow, das ist uns bislang kaum gelungen 🫢
Habt weiter viele tolle Eindrücke und schreibt weitet so eindrucksvoll.
Wenn ihr so weitermacht habt ihr uns bald eingeholt.
Wir fahren morgen nach Montenegro, nicht mit dem Rad- mit dem Camper
Einfach klasse eure Reiseberichte 😊
Hallo ihr beiden.. Bei Kuna fühle ich mich doch aufgefordert euch auch hier eine gute Reise zu wünschen.
So haben wir alle in der nächsten Zeit was schönes vor:
Ihr macht die Kilometer und die Erfahrung und wir dürfen eure tollenBerichte lesen.
Sobald wir aus der Stadt raus sind, haben wir die Straßen wieder für uns.
Nach dem großen Friedhof geht es direkt in die erste Steigung. Heute sind es der Höhenmeter viele, dafür die Steigungen teils lang aber recht moderat. Wenn da nicht der Wind wäre. Irgendwie will der immer da runter wo wir gerade hoch wollen und prallt immer auf uns drauf. Das ist schon gemein! Und dabei leben wir doch in der EU und da gibt es doch für alles eine Regelung … Wir rechts hoch, Du links runter (?)… aber so sehr man sich das wünscht, die Sache scheint nicht verhandelbar…
Verhandelbar sind eher diese Dinge, in Ogulin vor jedem Haus zu finden, kommt direkt direkt vom Feld …
Am späten Nachmittag erreichen wir Brinje und wir sind durstig. Leider prangt am Konzum ein handgeschriebenes Schild auf dem zu lesen ist: Inventura ne radimo…. Wer schön aufgepasst hat kann es sich bestimmt herleiten, also hier gibt es nichts. Gut, dass es nicht nur das Konzum gibt, die Konkurrenz schläft nicht und verkauft uns alles was wir haben wollen.
Frisch gestärkt treten wir die letzten Kilometer und Höhenmeter an. Es ist nicht mehr arg weit. Und scheinbar gibt es doch noch ausgleichende Gerechtigkeit. Die letzten 15 km schiebt der Wind von hinten. Wir wissen nicht was ihn geritten hat, ob er sich auf die EU besonnen hat oder hat der Heiland geholfen, den man heimlich anflehte. (?) Ganz egal, wir sind am Ziel, die Zimmersuche war etwas schwieriger, dafür haben wir ein total schönes Appartement.
Beim „Radel in den Flur schieben“ hab ich mir unnötigerweise noch den Expander ins Schaltwerk geknoddelt. Okay, richtig zurechnungsfähig sind wir wohl nicht mehr und gehen jetzt schnell was Futtern…
Heiland hilf! Dieter hat die Jumbo Portion geschafft … meine war eigentlich auch nicht klein … aber ich sag jetzt nicht s mehr
Petra und Dieter
5 Antworten zu „Otočac, Km 671 (HR)“
Jutta Aubertin
Wunderschöne Berichte.
Wünsche euch weiterhin eine gute und unfallfreie Fahrt 😀
Den Zimmerschlüssel geben wir nebenan im Cafe paradiso ab. Es verschlägt einem echt den Atem beim Eintreten. Alle sind am Qualmen… das kennt man bei uns gar nicht mehr.
Direkt am Ortsausgang liegt der Flughafen, Aerodrom Otočac steht auf dem Schild.
Wir müssen immer noch grinsen, wenn wir an die Jumboportion von gestern denken. Der ungläubige Pizzabäcker hatte Dieter noch gefragt: „was it enough?“ … Später sagt Dieter: „beim ersten Berg, als ich begonnen habe zu schwitzen, roch alles nach Pizza. Die kommt jetzt wieder raus.“
Im Vergleich zu den fast 1800 Höhenmetern von gestern ist die Tour heute eher eine Spazierfahrt. Und man glaubt es kaum, der Wind hilft von hinten ein bisschen nach. Immer wieder kleine Ortschaften. Die Schafe dürfen im Vorgarten grasen.
Der Mülltonnenstellplatz wird von Zwerg und Löwe in trauter Eintracht bewacht.
Überall wird Holz gemacht, die einen haben schon, die anderen müssen noch.
Rechts und links des Weges begleiten uns Bergketten. Es ist total friedlich, die Grillen zirpen, doch dann steht da ein Panzer, der so gar nicht zu dem Rest passen will. Man kann sich kaum vorstellen wie der Krieg hier gewütet hat. Lediglich Einschusslöcher an den Hausfassaden zeugen immer wieder davon. Und eben die Denkmäler, von denen wir heut Abend beim Spaziergang noch eines gesehen haben.
Den Schlüssel geben wir wieder in der Bar ab, lernen unseren Vermieter kennen. Die Bar heißt Marino und ist nach ihm benannt. Warum spricht er so gut Deutsch, wollen wir wissen. Und er beginnt zu erzählen. Mit 14 Jahren kam er nach Deutschland, als Flüchtling vor dem Krieg, nach drei Monaten kam er in die normale Schule, wurde später zum Klassensprecher gewählt. Er hat zwei einhalb Jahre in Deutschland verbracht.
Und dann erzählt er von seinem Land. Von den Flüssen, die hier entspringen, von den Menschen, von den 55 km unterirdischen Höhlen. Die Mutter von Nikola Tesla lebte 2 km von hier … es gibt nicht so viele Menschen, viel Natur, und das macht uns klug … aber auch im Sport. Wir sind so ein kleines Land aber Kroatien ist immer auch ein Angstgegner. Er möchte sich versichern, dass wir den richtigen Weg nehmen. Genau, da müsst ihr lang fahren. Er nennt den Berg die „400 km lange Mauer“ … irgendwann müssen wir uns leider von ihm verabschieden und die Mauer überwinden…
Die Landschaft ist wunderschön, „die Mauer“ begleitet uns eine ganze Weile. Eine total bekloppte Truppe Engländer rast uns irgendwann in ihren Sport-Luxuskarossen entgegen. Wie viele Millionen Pfund da gerade an uns vorbeigerauscht sind kann man kaum abschätzen … Aber Vorsicht Wildschwein. Eigentlich gehört nicht Dieter ins Bild sondern so ein Engländer!
Nach der Mittagspause Olivenhaine, überall wird Öl angeboten, es duftet nach Kräutern. Die Feigenbäume tragen – leider noch nicht ganz reife Früchte. Wir essen trotzdem welche. Oh jeh. Und genau dort liegt eine tote Schlange auf der Straße. Ein Stück davon. Wir sind es nicht gewesen…
In Šidonik hatte Dieter schon vorgebucht. Eine mindestens 1,90 m Hünin von Frau begrüßt uns und es gibt ein großes Hallo, dass wir mit den Räder gekommen sind. Die beiden hatten gestern 15. Hochzeitstag und als Willkommensgeschenk stellen sie uns gleich mal einen Liter Wein hin.
Den parken wir im Kühlschrank und gehen das Städtchen anschauen. Wir sind nun am Meer angekommen, es riecht auch danach. Fisch, Tang, Salzwasser, … Viele alte Gässchen durch die man schlendern kann. Und am Abend mit Beleuchtung und selbst da ist es noch richtig warm.
Ein wunderschöner Abend. Dieter macht nun den Jumbo und kocht ein Kilo Käsetortellini … die Bilder behalten wir für uns …
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Šidonik, km 880 (HR)“
Petra
Nach dem Motto „sve radi“: mit Wildschweinen allein auf Warnschildern, blauem Himmel (bzw. vielversprechenden Sonnenuntergängen) und dem panzerharten Popo… weiterhin gute Fahrt!
Petra II.
Schäfchenwolken. Der Himmel spannt sich etwas weiter hier unten.
Landschaftlich ist es wundervoll. Kleine Inselchen, Buchten mit glasklarem Wasser.
Aber wo es so schön ist, da wollen auch viele hin. Und so wundert es nicht, dass schon deutlich mehr Verkehr unterwegs ist. Größtenteils ist die Küstenstraße aber recht breit, so dass man ganz gut aneinander vorbeikommt. Vor Split wechseln wir auf einen ausgewiesenen Radweg. Wer allerdings auf die Idee kam, diesen als Radweg zu bezeichnen, der ist sicherlich noch nicht mit einem solchen unterwegs gewesen. Die Strecke ist so schlecht und schmutzig, eine Rampe folgt der nächsten. Und dann landen wir mitten in der Ausgrabungsstätte: Im Amphitheater Salona.
Es ist tatsächlich ein weites Feld, auf dem auch weiterhin gebuddelt wird. Radeln? Ne radi. Nun gut dann schieben wir halt nach Split, mir gefällt das gut…
Unser Häuschen ist nahe der Altstadt im 6. Stock. Die Räder passen nur hochkant in den Aufzug, dafür haben wir einen guten Blick über die Stadt, auf´s Meer hinaus.
So ungemütlich, groß, fast hässlich, wie die Stadt von weitem erschien, so schön ist es dann im alten Stadtkern. Winzige uralte Gässchen rund um den Diokletianspalast und die vielen anderen Sehenswürdigkeiten … und natürlich den lustigen Brunnen.
Die Menschen sind ein Stück reicher und schöner hier. Im Hafen liegt eine Luxusjacht neben der anderen vor Anker. Die großen Fähren kommen aus Italien, spucken Menschen und Fahrzeuge ans Land um dann hupend wieder abzudampfen.
Wir haben ein nettes kleines Restaurant gefunden in dem wir – wirklich köstlich – gespeist haben.
Von unserem 6. Stock können wir ein riesiges Kreuzfahrschiff entdecken, das heute Morgen hier fest gemacht hat. Vermutlich sind es nun ein paar tausend Touristen mehr, die durch die engen Gässchen schwirren und nach Souvenirs jagen.
Wir verlassen Split und mit jedem Kilometer wird der Verkehr etwas weniger, schrumpft auf ein normales Maß. Ein großes Stück des Weges fahren wir mit zwei Schweizern zusammen. Wir sind uns zufällig begegnet, die wollen auch nach Griechenland.
Die Küstenlandschaft ist traumhaft.
Wir machen recht früh Station und hüpfen ins Meer.
Beim Sonnenuntergangsbier am Strand sehen wir schon Sternschnuppen.
Unser „Herbergsvater“ hat uns direkt mit einem Schnaps bestechen wollen. Dann hat er uns das Restaurant um die Ecke empfohlen.
Die können hier nicht nur Sternschnuppen. Kochen und Olivenöl kann Don Antonio definitiv auch! Mega …
Wir hatten zuhause darüber gesprochen. Die beiden wollten auch nach Kroatien, mit dem Wohnmobil. Wann habe ich vergessen, aber wir sagten es könnte passen. Wo? Irgendein Campingplatz vor Dubrovnik. Okay wir sind vor Dubrovnik, und ich habe Natalie gestern Abend geschrieben. Punktlandung. Die beiden sind gestern angekommen, nur 40 km weiter und wir treffen uns auf irgendeinem Campingplatz vor Dubrovnik. So schön! Natalie kommt winkend auf uns zugelaufen, es gab ein großes Hallo.
Wir wurden mit diversen Erfrischungsgetränken bewirtet. Natalie und Axel sind schon öfter hier gewesen, erzählen uns, geben Tipps. Die Nachbarn heißen Betty und Olaf, sie gesellen sich auch zu der lachenden Truppe. Wir machen eine ausgedehnte Mittagspause, zum Abschied helfen uns Natalie und Betty die Räder wieder hoch auf die Straße zu schieben. So leicht können gefühlte 20 % mit Mädelspower überwunden werden! Macht´s gut ihr Lieben, wir winken noch eine Weile.
So richtig weit kommen wir dann nicht. Nach ein paar Kilometern sitzt ein Radler an der Bushaltestelle, macht mal Pause. Wir natürlich auch. Er ist im Juli – völlig untrainiert (eigene Aussage) – in Dortmund losgefahren. Der ist wirklich cool unterwegs, hintendrauf noch den Campingstuhl geschnallt. Das Fahrrad heißt LILALUZY, mit lila Tape steht es auf dem Rahmen. Der Name stammt von einer Pflanze, irgendwas zwischen Paprika und Chili. „Habt ihr den Spanier schon getroffen?“ frägt er uns. „Der hat sogar noch einen Anhänger und die halbe Werkstatt dabei. Hat sein Haus in Spanien aufgelöst und fährt nun mit seinem Hund (der vorne im Körbchen sitzt) nach Tibet.“ Unser Dortmunder Freund will auch nach Griechenland. – Man sieht sich immer zweimal sagen wir uns zum Abschied.
Dann radeln wir noch eine Weile durch die Gegend. Sonntags ist sehr wenig Verkehr. Ein ganzes Stück weit wissen wir gar nicht in welchem Land wir sind. 700 m nach Bosnien … daraus wurden etliche Kilometer… Hier wird super viel angebaut, bei Google Maps sieht man ein großes Netz Bewässerungsadern. Hier nur ein paar davon …
Und dann will tatsächlich noch wer unseren Pass sehen, wünscht uns gute Reise und entlässt uns ganz offiziell nach Bosnien Herzegovina.
Hier sind wir nun. Sunset, einfach nur mit Wolken. Wir wünschen uns trotzdem was …
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Neum, km 1131 (BIH)“
Natalie Kolaric
Hallo ihr beiden.
Schöner Kommentar und das ist ja alles so witzig und genial. Unser Treffen hat tatsächlich stattgefunden, Yeah!
Auf jeden Fall gute Weiterreise und eine tolle Zeit,
Ja ihr lieben es war total genial. Danke für die Erfrischung, die guten Tipps. Next Meeting with cool Music Düppenweiler, in the Scheune we are looking forward to see you.!!! Have a nice Holiday!
Wenn wir schon mal in Bosnien sind, dann sagt Frau Jung, „Mostar klingt doch spannend“. Wir haben eine ganz hübsche Strecke über Nebenstraßen durch die Berge rausgesucht, später sollte es an einem Fluss entlang Richtung Mostar gehen. (schlappe 66 km)
Unsere Planung ist wunderbar. Winziges Sträßchen, null Auto. Unsere bleichen Berge, die uns schon seit vielen Tagen begleiten, kommen näher. Bosnien gefällt uns richtig gut.
Dann war da das Schild. EU. Wir sind ja im Grenzgebiet und die nächsten Kilometer sind wir wieder in Kroatien. „Dobar Dan“ (Guten Tag) begrüße ich den Beamten fröhlich. Der ist gar nicht fröhlich, grummelt irgendwas vor sich hin. „Only local people“ sagt der andere. Hä? Wie bitte? Ja wir haben richtig gehört. Die Grenze ist nur für Einheimische. „Selbst ich darf da nicht rüber“ sagt der Bosnier und spuckt auf den Boden.
Wir stehen eine ganze Weile, diskutieren. „Ihr könntet uns ja auch gar nicht bemerkt haben?“ … Der kroatische Zollbeamte behauptet, es gäbe viel Kontrollen, und dann wird´s teuer … na ja, glauben wir nicht wirklich … Man gibt uns Ratschläge für eine offizielle Alternative. – über die dicke Bundesstraße. Oder „Very steep“. Ich denke kurz darüber nach, die beiden mit unserer Nussschnecke und dem Käseteilchen zu bestechen, verwerfe den Gedanken aber schnell wieder. Die sind gnadenlos.
Ich sage irgendwann: „vielleicht fahren wir auch gar nicht nach Mostar“. Das ruft den bosnischen Landsmann wieder auf den Plan: „what do you expect there? Mostar is a shithole with a bridge“ … ein bisschen mehr Enthusiasmus für sein Land hätten wir ihm schon gegeben. Aber die Aussage lässt die Herzen nicht in freudiger Erwartung höher schlagen …
Kurz und gut, um elf waren wir zurück in Neum und sind der ursprünglich geplanten Route nach Dubrovnik gefolgt. Die offizielle Grenze kam wenige Kilometer danach. Aus einem blauen Häuschen mit blickdichter Scheibe hängt ein Arm. Die Hand will die Pässe, gibt sie auch schnell wieder zurück und schwupps sind wir drüben.
Muschelbänke – mehr Muscheln als Menschen
Dubrovnik ist kein Shithole, aber sehr touristisch. Draußen liegt ein Kreuzfahrschiff (laut Natalie und Axel dürfen nur zwei am Tag hier sein). Es ist trotzdem viel los. Die Altstadt beeindruckt durch ihre komplett erhaltene Mauer. Die Preise beeindrucken ebenfalls. Eine Kugel Eis: 3,50. Einmal auf die Stadtmauer hoch, stolze 35,- Euro. Nö, nicht mit uns…
Ich weiß nicht was es kostet diese Leiter zu erklimmen, sieht aber spannend aus.
Den kleinen Skorpion haben wir von der Straße gerettet.
Lachen und Weinen scheinen hier sehr dicht nebeneinander zu liegen – zumindest beim Plakatieren…
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Dubrovnik, km 1209 (HR)“
Natalie
Hello ihr beiden,
Spannend, den weiteren Bericht zu lesen.
Die Geschichte mit Mostar ist natürlich schräg.
Und auf die Mauer bin ich auch nicht wegen dem Preis.
Aber Stadtgucken kostet NOCH nix 😉.
Schöne Zeit euch weiterhin und liebe Grüße
Herrlich, eure Berichte! Zumal wir aktuell ganz ähnliche Eindrücke sammeln und Erfahrungen sammeln. Nur unser Grenzübertritt von Kroatien nach Montenegro war einfacher, da wir mit dem WoMo über die seit 2022 neue Brücke ( für Fahrräder verboten!) nicht über BiH fahren mussten. Hat so nur 1 Stunde 😗 an der Grenze gedauert. Die Stadtmauer in Dubrovnik haben wir aus gleichen Gründen auch ausgelassen, sind dafür aber zu Fuß auf den Gipfel des Hausberges gewandert. Tolle Aussicht. Aber die Bucht von Kotor hat uns auch noch mehr beeindruckt. Mit dem WoMo gibt es hier ganz andere Herausforderungen. Vielleicht treffen wir euch ja in Griechenland. Auf das Radfahren in Albanien könnt ihr euch jedenfalls freuen. Hier gibt es sogar stellenweise Radwege😃 Die Fahrweise der Autofahrer ist jedoch die gleiche. Wünschen euch noch ganz viel Spaß und schöne Momente auf eurer Reise, liebe Grüße, Jürgen und Heidi
Danke, wir fahren morgen noch in die Berge von Montenegro und sind dann in 3 Tagen in Albanien, da sind wir mal gespannt. Liebe Grüße zurück von Dieter und Petra
Richtung Montenegro führt nur eine Straße aus der Stadt hinaus. Die ist sch … zu fahren. Wutzig steil und ebenso wutzig viel Verkehr. Die gute Nachricht: er verläuft, oder verfährt sich dann irgendwohin. Wir biegen auf die alte Bundesstraße ab, da kann man richtig schön trödeln und ständig anhalten um Fotos zu machen und weil es eben schön ist.
In Österreich hätte man hierzu vermutlich Labestation gesagt. Wenn man die reifen erntet, ist es einfach ein Genuss.
Auch die Olivenbäume hängen voller kleiner grüner und schwarzer Früchtchen. Aber wer mal versucht hat eine vom Baum zu essen – wie ich vor vielen Jahren – hat erfahren, dass das keine gute Idee ist. Bääh …
Pause an einem kleinen Plätzchen mit Mühlrad. Da hat ein lustiger Vogel einen lustigen Vogel aus einer Rohrzange kreiert …
Und die Zypressen stechen wie dunkle Nadeln in den Himmel.
Wir sind nun in Montenegro. Auch hier gibt es Fähren „die hinten aussehen wie vorne“. Und eine davon hat uns mitgenommen.
Nicht bis Kotor. Da ging es noch mal sechs Kilometer den Berg hoch und sechs Kilometer runter. Das sind wir geradelt, superschön. Auch Kotor ist superschön, tolle Altstadt – mit kostenloser Stadtmauer – wir haben ein geniales Apartement mit Töpfen und Pfannen, ein „Pfannenhäuschen“, und so wie es aussieht bleiben wir noch einen Tag.
Ja wir sind geblieben, und wir haben es nicht bereut. Am Vormittag machen wir uns auf den Weg, steigen Stufe um Stufe den Berg hinauf, entlang der mittelalterlichen Festungsmauern, die hoch über der Stadt thronen.
Die Steine sind blank geschliffen von den vielen Schuhen, manchmal richtig rutschig. Es ist ein steiler Weg, aber er lohnt sich. Wir entdecken Pflanzen, die wir nicht kennen, wie z. B. die Anden Kermesbeere. (Plant Net kennt sie alle …)
Immer höher führt der Weg. Die Männer schwitzen bei den Ausbesserungsarbeiten. „Geschafft hamm mir schnell“ ist anders …
Man hat einen wunderschönen Blick auf die Bergwelt und die alte Stadt, die immer kleiner wird.
Kotor ist die Stadt der Katzen. Sie sind überall. Gut genährt und gepflegt. Es gibt sogar einen Verein der sich um die Tiere kümmert. Angeblich sind es fast 8.000 die hier leben.
Am Abend saßen wir auf einer Bank. Haben einfach nur auf die Berge und das wechselnde Licht geschaut. Uns gegenüber auf einer Mauer, die die Hitze des Tages noch gespeichert hat, lag eine der total gechillten Katzen. Wirklich jeder Tourist blieb stehen um sie zu streicheln …
Später haben wir einen Automaten entdeckt. Oben kann man Plastikflaschen zum Recyceln reinwerfen. Unten ist die Labestation für Katzen. Links Wasser, rechts Futter. So ganz reicht unser Kroatisch oder Montenegrinisch nicht um die komplette Tragweite der Anlage zu erfassen. Hmm? Kommt da mit jeder eingeworfenen Flasche unten Futter raus?
Wir werden das heute nicht mehr auflösen können. Auch ohne Radfahren sind wir müde, und morgen geht es erst mal 29 Kilometer, bis auf 1450 Meter, bergauf. Adieu Kotor, hier ein letzter Blick …
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Kotor (MNE)“
Ulrike und Frank
Schön, dass ihr uns mit euren Berichten mitnehmt, danke! Und weiterhin gute Beine 🍀
Die Frage mit dem Automaten wollen wir dann doch noch verfolgen. Heute Morgen stecken wir oben was rein, aber unten kommt nicht´s raus. Weder Wasser noch Futter. Die Dinge hängen nicht miteinander zusammen. Wahrscheinlich leeren die Herren von der Altstadtmüllabfuhr einfach die obere Klappe. Die sind nämlich im Anmarsch mit ihren kleinen Wägelchen.
Wir verlassen die Katzen, die Müllwägelchen und rollen hügelan. Unser bleicher Felsenfreund, der Berg bietet Schatten. Es ist auch in der Früh schon richtig warm. Er präsentiert uns ein berauschendes Panorama und schreckt den Verkehr ab. Bis auf wenige Ausflügler und vier Panoramatour-Montenegro Busse sind wir allein. Kurbeln so vor uns hin und freuen uns über die Spielzeugwelt im Tal.
Eine Kreuzung nach 22 km führt uns dann in Versuchung den direkten Weg zu nehmen. Nicht komplett über den Pass, ein paar Höhenmeter weniger und etwas kürzer. Verkehr ist eh keiner, also entscheiden wir uns für die kleine Abkürzung. Sie führt uns sehr bald zu einer alten Bäuerin die Käse, Rosmarinkäse!!! und diverse home made Produkte verkauft. Oh Heiland schmeckt das Zeugs so gut. Das Gepäck ist im Anschluss ein Kilo schwerer, es geht trotzdem wieder bergauf, aber wir wissen nun wofür wir strampeln.
Gegen ein Uhr sind wir schon am Ziel. Lassen Gepäck und Käse in der Obhut unseres Hostels, ziehen wieder los. Upps, mal ganz ehrlich, ohne Gewicht, schlingert man nur so rum. Zur Abkühlung hüpfen wir heute nicht ins Meer, sondern machen einen auf Touristen und besuchen die Lipa Cave. Ein lustiges Bähnchen hoppelt uns an den Eingang. Eine junge Frau führt uns sehr kompetent durch die Höhle. Es ist echt spannend und definitiv erfrischend bei 10 Grad Celsius.
Es gäbe noch so viel Fotos, wir müssen uns für eins entscheiden …
Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass es Dieter´s Rücken scheinbar besser geht. Er hat sich in Split bei der Fahrstuhlaktion vom sechsten Stock mit den Rädern runter, irgendetwas blockiert. Das konnte gestern gelöst werden und bessert sich … Irgendwelche Blessuren gibt es halt immer mal. Aber das stimmt uns fröhlich.
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Cetinje, km 1351 (MNE)“
Jürgen + Heidi
Macht richtig Spaß euch zu „begleiten“.
Ihr seid uns dicht auf den Fersen.
Albanien wird euch sicher faszinieren – beeindruckende Kultur und Landschaft UND Menschen.
Genießt weiter ALLES in vollen Zügen und passt auf euch auf.
Und: schreibt weiter so schön!
Man sagt ja, das Auge isst mit. Die Küche im Hostel war kein Augenschmaus. Es gibt Orte, die man gerne genauso wieder verlässt, wie man sie vorgefunden hat …
Unser Vermieter ist ein kompaktes Kerlchen mit festem Händedruck. Er versteht kein Englisch, wir seine Sprache auch nicht. Die Brücke zwischen uns ist das Handy: Er spricht hinein, das Programm übersetzt. Heute Morgen wollte er uns etwas erzählen, das war leider total unverständlich. Er will wissen welche Sprache wir denn sprechen. Hält uns das Gerät hin. Alle Sprachen dieser Welt sind verzeichnet, aber wir können noch nicht einmal die kyrillischen Buchstaben entziffern. Irgendwie schaffen wir es dann doch. Auf Deutsch schreibt er uns. „er habe noch einen Boxerfuß in Leverkusen“ und präsentiert stolz das Foto von sich in Leverkusen vor der Arena. Die Kappe, die er trägt hängt im Treppenaufgang. Okay, wir sind im Bilde.
Es ist kühl in den Bergen. Wir haben die Taschen umgekrempelt und einige warme Sachen herausgezaubert, die wir am Morgen gut brauchen können. Der Panoramaweg 3 ist wunderschön. Total im Off. Lediglich als wir an der einzigen Spitzkehre anhalten wollten um ein Foto zu machen, wollen DREI Reisebusse ebenso hier lang.
Die Blicke auf den Skadarsko Jezero (See) werden immer besser. Der See ist so groß, dass man Ende das Gefühl hat, man blickt auf´s Meer.
Dieter macht vorne wieder eine Ansage. „Es geht jetzt 2,5 Kilometer bergauf, dann 5 Kilometer runter, dann kommt der Dicke.“ Mit dem Dicken meint er die 13 Kilometer Steigung. Aus 13 werden fast 17. Die Schweißperlen sammeln sich glänzend in den Wimpern, tropfen auf´s Knie, fließen langsam am Bein runter und werden von der Socke aufgesogen. Mehr Kühlung ist nicht. Nur die Kuppe, die kündigt sich durch ein deutlich kühleres Lüftchen an. Hui und dann stehen wir plötzlich regelrecht in den Wolken, die von der anderen Seite über den Gipfel wabern. Eigentlich wollten wir oben unser verdientes Päuschen machen… aber wir frieren uns erst mal den A … ab bei der Abfahrt. Meine Hände sind total taub. Die Färbung ist genau entgegengesetzt der Beine.
Wir wollten in Stari Bar übernachten. Wegen dem alten Gemäuer ist es recht touristisch und es gibt nicht´s passendes für uns. So sind wir noch ein Stückchen weiter zur Küste gefahren. Ein kleines Zimmerchen. Wir dürfen auf dem großen Balkon sitzen. Es ist längst dunkel, die frisch gewaschenen Radhosen trocknen auf der Leine. Wir sitzen hier, haben von unseren guten home made Leckereien gegessen, laben uns am Niksicko Bier und schauen auf´s Meer hinaus. Nach den 1550 Höhenmetern – und dem Bier – sollten wir aufpassen, die Zahnpasta nicht mit Rei in der Tube zu verwechseln und schon wieder Schaum vor den Mund zu bekommen.
Gemütliches Frühstück auf unserem großen Balkon. Wir haben es heute nicht so weit. Zur Mittagszeit beziehen wir das nächste Häuschen, deponieren vieles und ziehen wieder los. Es geht raus zu den alten Salinen. Das große Gebiet ist sehr seltsam, fast unwirklich. Fans von Lost Places kommen voll auf ihre Kosten.
Ein fauliger Abbruchsgeruch liegt in der Halle. Ein Museum der anderen Art und es ist nicht das einzige …
Es ist aber auch ein absolutes Vogelparadies. Hier leben etliche Flamingos, die natürlich die Hauptattraktion darstellen.
Wir wollten nicht auf dem gleichen Weg zurück und fahren einfach mal so weit wie wir kommen. So einige Trage- und Schiebepassagen hält der Weg für uns bereit. Mit vollem Gepäck hätten wir solche Scherze nicht gemacht, aber so sind wir ja experimenteller unterwegs und finden tatsächlich einen Weg zurück auf die Straße.
Mandarinchen und Granatapfelbäume säumen den kleinen Weg. Irgendwann sagt Dieter: „Jetzt ist es nur noch 140 Meter bis zur Grenze nach Albanien.“ Aber die Grenze ist ein ca. 300 Meter breiter Fluss – ohne Brücke. Da könnten wir höchstens Schwimmen … Aber das lassen wir mal lieber. Dann hätten wir erneut das Problem, dass wir nicht offiziell eingereist sind. Kennen wir ja schon …
Wir bleiben und finden eine kleine Schlange. Die liegt auf dem Rücken, ist nicht tot, schlängelt sich auch nicht davon. Sie lässt sich sogar geschmeidig von mir und zwei Stöckchen an den Straßenrand bugsieren. Hier wird sie wenigstens nicht überfahren, denken wir uns und radeln weiter. Kurze Zeit später finden wir eine gleiche, auf dem Rücken, blinzelnd, ebenso unbeweglich. Diese trägt Dieter von der Straße. Was machen die? Suchen sie die Wärme des Asphalts? Wir können uns keinen Reim darauf machen, finden keine weiteren mehr, obwohl wir darauf achten.
Zur Abkühlung hüpfen wir am 10 km langen schwarzen Sandstrand ins Wasser. Wir futtern alle Mandarinchen, die wir am Straßenrand von einem Stand gekauft haben. Die sind unendlich aromatisch.
Nun sitzen wir in einem Restaurant. Sind heute zwar nicht so viele Kilometer gestrampelt, aber wir rollen gleich pappsatt hier raus.
Frühstück auf dem Balkon, heute mit Blick auf ein Minarett, der Muezzin- Lautsprecher beschallt das Städtchen mit Allah u Akbar. Ein dichtes Blätterdach trennt unsere Etage vom Erdgeschoss. Später, als wir uns von der netten Frau verabschieden, schaue ich nach oben und siehe da, der Himmel hängt voller Kiwis. Ich werde auch direkt genötigt auf einen Stuhl zu steigen um zwei Früchte zu angeln. Wir bedanken uns herzlich und ziehen los. Als wir den Fluss passieren wird auch geangelt, nur eben nach unten.
Es gibt nur einen Grenzübergang für alle, wahrscheinlich passt es gut, diese Strecke am Sonntag zu bewältigen. Es ist kein Gewaltakt heute. Unser Höhenprofil gleicht dem EKG eines sterbenden Patienten im Krimi. Zwei Peaks, dann wird es flach …
Viel früher als erwartet staut es sich. Ist das etwa schon die Grenze?
Ich nutze den kurzen Stop um einen Ring getrockneter Feigen zu erwerben, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht, verkauft werden. Der Mann gibt ein Zeichen, wir sollen ruhig überholen. Und so rollen wir ätsch bätsch an der langen Autoschlange vorbei und dürfen das Grenzhäuschen auf der linken Seite, der Fußgängerseite, passieren. Wir sind auch brav abgestiegen.
Erst mal ist es sehr ruhig, denn die Grenze bremst alles aus. Ein Hotel, wie eine Burg an den Berg gebaut, davor zwei überdimensionierte, vergoldete Pferd, die sich aufbäumen. Direkt daneben die Ruine einer längst verlassenen Fabrik. Dieses Nebeneinander begleitet uns eigentlich schon seit Slowenien und ist immer wieder befremdlich.
Kinder stehen an der Straße, strecken die Hände raus und wollen abgeklatscht werden. Dem Wunsch kommen wir gerne nach. Andere winken uns zu. Überhaupt – es wird Fahrrad gefahren. Man kann mit Menschen auf zwei Rädern scheinbar besser umgehen und lässt Platz.
Das Rad wird gerne als Transportmittel genutzt. Für Gasflaschen, für diverse Säcke, einer hat eine mindestens 5 Meter lange Leiter geschultert, ein anderer noch die Mistgabel in der Hand. Grüßen tun sie alle und es scheint, dass wir hier bei einem freundlichen Völkchen gelandet sind.
Am Straßenrand wird auch in Albanien vieles feilgeboten. Unter anderem so einige große Fische, die in gläsernen Tanks schwimmen.
Wir kommen gut voran. Nur kurz vor dem Ziel merken wir, dass der Patient doch nicht so leblos ist. Die EKG Kurve steigt auf kurze aber knackige 14 Prozent und nun fall ich gleich tot um …
Am Ziel sind wir recht früh und haben Zeit. Schnuppern in die Stadt, ins Stadion. Fußball, na klar.
Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten: die alte Festungsanlage auf dem Berg, ein ganz hübscher Park mit einem Denkmal für den Nationalhelden Skanderbeg, eine größere Kirche, … aber es gibt auch einen sehenswerten Stuhl.
Und heute Abend hoffen wir, dass niemand eine klimmende Zigarette wegwirft, denn DIESE Brandweer … ne radi
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Lezhë, km 1575 (AL)“
Jürgen + Heidi
Es ist wirklich unglaublich erbaulich euch zu folgen.
Wir freuen uns jeden Tag neu auf eure Berichte 🙂 🙂 😀😃
Es hat nicht gebrannt sondern geregnet und gestürmt. Am Morgen waren überall Pfützen auf der Straße. Blätter und ähnliches Zeugs kam pfeilschnell auf uns zu oder flog auf Augenhöhe von links nach rechts. Seitenwind, heftige Böen, da heißt es den Lenker gut festhalten.
Meine Nase läuft immer so ein kleines bisschen. Und wenn dann so ein Tropfen auf der Oberlippe angekommen ist, puste ich ihn gerne nach rechts über die Schulter von dannen. Heute kann so was ins Auge gehen … auch beim Pipi machen sollte man sich wohl überlegt ausrichten.
Dann war da diese lange Brücke. Abartige Schlaglöcher, eigentlich Schlaglinien, weil sie sich über die ganze Straßenbreite erstrecken. Selbst die Autos fahren sehr langsam. Dazu kam der pfeifende Seitenwind. Über dem Flussbett kann er sich austoben. Radfahren unmöglich. Wir schieben die Räder und pfeifen uns ebenfalls eins. Denken dabei an Peter Maffay „über diese Brücke musst Du GEHN …“
Auf der Radwegekarte von Komoot kann man Kommentare abgeben. Über einen haben wir uns gewundert. Da stand: „Zerfall Sozialismus“. Nun wissen wir was gemeint ist. Ein richtig gespenstischer Anblick, hier hat mal ein anderer Wind geweht.
Kurze Zeit später begegnen wir den Schweizern wieder, ein Langstreckenradler aus London hat sich ihnen angeschlossen. Es gibt ein freudiges Hallo, wir rollen eine ganze Weile zu fünft durch die Gegend.
Der Weg nach Durres lehrt uns, dass auch der Albaner sein Auto liebt. Es ist schier unfassbar an wie vielen Autohändlern, Auto Lavazh (Waschanlage, klar), Auto Servis, und – Autoausschlachtereien –wir vorbei fahren. Überall stehen schwarz gekleidete Männer, passend zu den schwarzen Karossen.
Und an der „Kastrati“ Tankstelle gibt es den nötigen Sprit.
Ursprünglich wollten wir noch schwimmen. Der ewig lange Strand ist komplett zugebaut, das Wasser nicht so richtig einladend. Außerdem weht es uns immer noch ganz schön frisch um die Ohren. So laufen wir weit durch den Sand, beobachten Menschen und Strandgut.
Der längst aufgegebene „Luna Park“ zieht uns magisch an. Das damalige Vergnügen kann man heute nur noch erahnen.
Dieter hat ein schönes Fischrestaurant ausgemacht in dem wir uns bekochen lassen. Das war ein echtes Vergnügen.
DANKE liebe Petra für den Link!!!!! Wir sind begeistert und freuen uns , dass wir an Eurer super spannenden Reise teilhaben dürfen…
Herzliche Grüße von Irmgard und Matthias
Der gestrige Wind hat einen Wettereinbruch mit sich gebracht. Von Italien zieht eine Regenfront über das Land. Wir haben die Buchung für unser Pfannen-Häuschen direkt um einen weiteren Tag verlängert.
Der Vormittag ist total verregnet. Wir waschen schmutzige Socken, planen die weitere Strecke, vergleichen Höhenprofile. Es sieht wohl so aus, dass wir uns doch für den Llogara-Pass entscheiden. Das wird zwar heftig, aber – bei gutem Wetter – landschaftlich grandios … so die heutige Spekulation.
Nachmittags nieselt es nur noch so vor sich hin und wir wagen uns vor die Hütte. Steuern eines der vielen Exchange / Cambio – Stübchen an. Man kann zwar auch mit Euro bezahlen, aber die Preise sind alle in der Landeswährung Leke angegeben und man sollte auf jeden Fall albanisches Geld bei sich haben.
Am Straßenrand entdecken wir die kunstvoll gestaltete Pylone eines unbekannten Meisters.
Und kurz darauf, wie schön: die beiden Schweizer. Unser Londoner Freund nimmt die Fähre nach Bari, der ist leider nicht mehr mit von der Partie.
Die Pfeiler der Hochbrücke sind ebenfalls von einem unbekannten Meister gestaltet. Es steht mir nicht zu das zu kommentieren, Dieter hat per Handy den Text übersetzt: „Schau nicht auf meine Wunden, sondern schau auf die Grenzen Albaniens“. Wir wissen nicht, ob das korrekt ist, wir wissen noch nicht einmal wer überhaupt abgebildet ist. Ich fand nur, dass der Helm eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Logo der Kastrati Tankstellen hat … dem Helm fehlt lediglich ein Horn.
Ein anderer Pfeiler zeigt folgendes:
Weitere Eindrücke des Tages:
Den guten Mann haben wir eine Weile beobachtet. Er hat seine Kuh an der Leine, führt sie von hier nach da und lässt sie fressen …
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Durrës (AL)“
Axel und Natalie
Hallo ihr Beiden,
Habe jetzt seit Dubrovnik nicht mehr in eure Story reingeschaut und bin fasziniert , was ihr alles bis Albanien erlebt habt. Klasse!
Danke, dass wir durch eure Berichte eurer Reise folgen dürfen.
Liebe Grüße
Natalie und Axel🙋🏻♀️🙋🏻♂️
Neblig war es heute Morgen. Die ersten Kilometer ist ein kleiner weißer Hund neben uns her gelaufen. Am liebsten hätte man ihn mitgenommen. Aber ob ein frei lebendes Tier das will? Straßenhunde gibt es viele, sie schauen nicht unterernährt aus, vermutlich fällt immer mal ein Bissen für sie ab. Unser kleiner Kerl hat irgendwann das Interesse an uns verloren, hat uns alleine weiter ziehen lassen.
Markt. Hier gab es alles. Von der Plastiksandale über Klamotten, Handyzubehör und Fernbedienungen, Teile zur Reparatur von Geräten, säckeweise Kerne, Reis, Linsen und lebende Tiere. Truthähne, Hühner. Ein Streichelzoo ist es nicht gerade. Ein Mann hatte ein armes Huhn dessen Füße zusammengebunden waren einfach an den Lenker seines Fahrrades gehängt, kopfüber … Es ist eines der wenigen Male, dass wir einen Abzweig verpasst haben, weil es einfach so viel zu gucken gab. Hier ein winziger Ausschnitt dessen.
Soweit das Auge blickt wird in der Region Gemüse angebaut. Ganz akkurat, wie mit dem Lineal gezogen, stehen die Pflanzen in der Reihe. Der Geruch von Kohl liegt in der Luft und die Bauern leisten noch echte Handarbeit.
Hier hat auch jemand mit den Händen gearbeitet – ob auch das Hirn mitgearbeitet hat?
Egal, wir müssen die Treppe ja nicht benutzen und auch nicht gegen das Tor laufen … Aber essen müssen wir: Die übrig gebliebenen Nudeln von gestern. Ein Mann schenkt uns vier überreife Kakis dazu, mit der anerkennenden Bemerkung „Deutschland gut“.
Wir sind froh, heute so weit gekommen zu sein. Keine nennenswerten Höhenmeter, wenig Wind. Trotzdem sind wir müde. Es waren fast 130 km. Morgen wollen wir „den Dicken“ den Llogara Pass in Angriff nehmen und da sollten wir nicht noch eine ewig weite Anfahrt haben. Wir waren im Supermarkt, Dieter kocht wieder Nudeln, Carboloading für Morgen, der Knoblauch riecht so lecker und wir trinken ein Birra Elbar, Birrë për miq të vërtetë – das Bier für gute Freunde.
Vlore ist ähnlich zugebaut wie der Strand von Durrës. Mehrere Kilometer fahren wir an Luxus Hotels vorbei. Es wird viel gebaut und nachgebessert in der Nebensaison. Die Hundchen interessieren sich nicht für uns, aber gefühlt blicken sie traurig.
Dann sehen wir „Unseren Dicken“. Er scheint in den Wolken zu liegen. Das war nicht unser Plan, die Wolken ziehen doch meist erst am Nachmittag auf. Er begrüßt uns mit einigen Rampen, lässt uns ausruhen, um dann wieder anzuziehen. Eine ganze Weile spielt er so mit uns rum. Wir spielen mit, haben ja keine andere Wahl. Dieter kündigt nach Blick auf´s GPS an, dass es nun ernst wird. Wir schalten in den kleinsten Gang – für die nächsten beiden Stunden. Alle zwei Kilometer Trink- und Esspause. Der Wind macht die Sache nicht besser. So viel Entgegenkommen wäre doch nicht nötig gewesen. An einem kurzen Stück müssen wir den Kürzeren ziehen und absteigen. … es ist unerwartet wenig Verkehr, super, und irgendwann kommen wir tatsächlich oben an. Blicken direkt auf´s Meer hinunter. WOW!!!
Diverse Menschen fragen uns, ob wir das wirklich alles gefahren sind…
Vielleicht hat der Wind die Wolken davon geweht, vielleicht haben wir nur falsch gesehen. Aber der Ausblick und die darauffolgende Abfahrt sind grandios. Hinter jeder Kurve geht es optisch direkt ins Meer. Mit der Windjacke ist an Frieren auch nicht zu denken. Die Mühen sind vergessen, wir genießen es einfach.
Unten füllen wir Wasser auf. Zum Zielort sind es noch ein paar Kilometer. Es geht durch wunderschöne Landschaft. Zu unserem Leidwesen allerdings direkt ins Meer, oder direkt in den Himmel. Uff, schon wieder kleinster Gang und kurbeln. Wir teilen den Weg mit Ziegenherden und einigen Eseln.
Die blöden Schilder mit 10% Steigung machen uns auf die Dauer echt mürbe und wir sind froh in Himarë regelrecht einzufliegen. Die letzten 6 Kilometer steil bergab, ich hoffe, dass die Bremsen nicht versagen … Der Ort liegt wieder auf Meereshöhe.
Dieter bucht mittlerweile die Unterkünfte immer vor. Eine nette Dame begrüßt uns, kocht türkischen Mocca, stellt uns unsere Nachbarin Edith vor. Edith ist eine Rentnerin aus der Schweiz, hat als Beobachterin für Menschenrechte in Mexiko und Palästina gearbeitet. Sie ist schon eine Weile hier alleine und mit öffentlichen Transportmitteln unterwegs, wandert viel. Wir sitzen noch eine ganze Weile mit ihr auf dem schönen Balkon. Die Unterhaltung finden wir richtig spannend. Haben viel gesprochen und so einiges erfahren. Wer hätte z.B. gewusst, dass die traditionelle Bauweise der Häuser mit einem dicken Holzbalken in der Mitte und Mörtel, der mit Ziegenhaar vermengt ist (klebt zusammen), die Häuser erdbebensicherer macht?
„Am Ohridsee hat man eine Pfahlbausiedlung entdeckt, die alles was man bisher über Pfahlbauten wusste über den Haufen wirft …“
Sie hat mir ein Buch geschenkt. „…lang hier im Zimmer, ich habe es gelesen, ist wirklich gut“. Ein richtig dickes Buch, Robert Menasse der Autor, „die Erweiterung“ der Titel. (die EU Erweiterung ist gemeint) Ich sage „Das wiegt so viel wie die tägliche Ration Nudeln“. „Nimm ein paar weniger Nudeln mit“, sagt sie. Okay, das passt, denn heute Abend gibt´s mal keine Fussilis mit Tomatensauce.
Wir saßen gestern Abend noch recht lange auf unserem schönen Balkon vor dem Häuschen, ließen den Tag Revue passieren. „Als es so richtig steil wurde, musste ich das Licht am Rad ausschalten, sonst hätte der Strom für das GPS nicht mehr gereicht. Wir waren einfach zu langsam“ sagt Dieter. „Ich musste teilweise im Stehen fahren, weil der Lenker sonst vorne hoch gegangen ist“, mein Kommentar. „Und dieses Kopfsteinpflaster, da hat es den Stecker vom GPS rausvibriert“ „Und ständig hing man voll mit diesen fliegenden Ameisen“. …
Dieter hat noch einmal die windy-App befragt. Für Vlore: 40 kmh, Böen bis zu 70 kmh, morgen bis zu 90 kmh. Wir wissen schon warum wir unbedingt gestern noch über den Berg wollten. Heute hätten wir das wohl nicht geschafft.
Aber auch wenn es anstrengend war, das sind die Tage, die in Erinnerung bleiben.
Wir ziehen los, ohne Nudeln, dafür mit dem seitenstarken Robert und zwei großen Granatäpfeln, die uns unsere Vermieterin zum Abschied schenkte. Ein letzter Blick auf unseren Dicken von gestern. Wir sagen Adieu, auch dieser wunderbaren Bucht.
Sehr bald entdecken wir den Palermo – Bunker, eine ehemalige U-Boot Basis der albanischen Marine. Der Tunnel wurde in den Berg gesprengt und ist über 600 Meter lang. Man darf nicht hin, militärisches Sperrgebiet. Wer möchte, lese gerne über seine Geschichte nach, sie hat einiges zu bieten.
Der heutige Tag wird ebenso in unsere persönliche Erinnerungsgeschichte einziehen. Gefühlt ging es 54 km bergauf. Ordentlich Gegenwind, ohne Böen. Das Gute: immer wenn es richtig hoch ging, war er eher still, bergab mussten wir treten. Die Bergwelt ist schroff und karg. Einsam ist es hier, kaum Verkehr, ein paar Ziegenhirten, mit Herde und Hund. Jeder grüßt und winkt. Die Freundlichkeit der Menschen ist immer noch wie zu Beginn.
Sarandë hat einen ganz hübschen Strand, auch hier ist es zugebaut. Wir haben ein Apartement in dem man sich verlaufen kann. Die Unterkünfte waren in Montenegro schon sehr günstig, hier in Albanien zahlen wir zwischen 20 und 25 Euro die Nacht!!! Da gehen wir nicht auf den Campingplatz, der kostet genauso viel.
Ob man das Leitungswasser in Albanien trinken sollte, darüber scheiden sich die Geister. Gestern wurden wir erstmals dazu angehalten bloß kein Wasser zu trinken, noch nicht mal die Zähne damit zu putzen. Wir haben die Anweisung brav befolgt. Aber mal ehrlich, wenn ich momentan einen Blick in unsere Alu – Trinkflaschen werfe – daraus sollte man auch nicht mehr trinken. Wir brauchen dringend eine entsprechende Bürste!
Die Räder haben wir mit in unsere große Wohnung getragen und stellen gerade fest, dass ich einen blinden Passagier am Fahrrad hatte und habe. Eine ausgewachsene Schnecke. Vielleicht waren deshalb so langsam?
Helle Aufregung am Morgen. Die Schnecke ist nicht mehr da. Sie ist einen ganzen Tag bewegungslos an meiner Fahrradgabel gehangen und dann schleicht sie sich einfach davon. Ich habe unter Schränke, Tische, Stühle geschaut, im Badezimmer: Nicht´s, wie vom Erdboden verschluckt. Nach dem Frühstück will Dieter die Taschenlampe holen um die Suchaktion fortzusetzen, stößt versehentlich an mein Rad und da kullert sie auf die Erde. Hatte sich zwischen Reifen und Schutzblech verschanzt. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Das Schneckchen lagern wir auf Bananenschalen in einer Plastikschale (die schon für Vieles herhalten musste), das ganze verpacken wir gut geschützt in der Lenkertasche. Ich weiß nicht, ob sie Bananen mag, zumindest hoffe ich, dass es eine kulinarische Reise wird.
Es sind ganze 14 km zu unserem Zielort. Ähnlich windig wie gestern, warm und drückend schwül schon am Morgen. Die Autos parken in zweiter Reihe, es wird einfach das Warnblinklicht angeschaltet, Türen aufgerissen, irgendwem was zugerufen, oder schnell zum Bäcker. Das kennen wir, so ist es überall. Sobald wir außerhalb des Ortes sind, ist fast kein Auto mehr unterwegs. Nur ein Bus kommt uns entgegen. Da wo eigentlich der Zielort eingeblendet wird, ist „Dienstfahrt“ zu lesen. Hä?
Ksamil ist nicht sehr groß, wir finden direkt eine Unterkunft. Hier der Blick vom Balkon, die Insel Korfu im Hintergrund.
Dieter wird beim Baden allen Ernstes von einem Fisch (?) gebissen. Ein kleiner blutender Schnatzer, nicht schlimm, aber seltsam. Ich finde mitten im Sand: eine Schnecke. Die arme wird mit Wasser gesäubert und – wenn wir schon mal dabei sind, mit auf´s Zimmer genommen. Nun sind es schon zwei.
Unweit von hier gibt es die antike Ausgrabungsstätte Butrint, unser Ziel für den Nachmittag. Es ist ein weitläufiges Gelände, komplett umstanden von einer Festungsmauer mit Türmen. Früher gab es einen beeindruckenden Viadukt. Im Inneren ein antikes Theater, eine Basilika, … es gibt viel zu entdecken. Dieser Stein ist vor einem Brunnen angebracht, die Seile der Jahrhunderte haben sich in ihn eingegraben um Wasser zu schöpfen.
Unter diesem eher unscheinbaren Baptisterium liegt ein wunderbares, gut erhaltenes Mosaik, das wir leider nur von den Fotos auf der Infotafel kennen. Es wird höchstens alle paar Jahre der Öffentlichkeit, den Archäologen und den Konservatoren zugänglich gemacht, anschließend wieder mit Erde und Steinen bedeckt. Es ist Vorstellungskraft gefragt … aber dauerhaft freilegen kostet halt viel Geld.
Wir sind weit abseits des Weges, irgendwo in den Wald gegangen und haben unsere beiden Gefährten freigelassen. Wir hoffen sie werden Freunde und teilen sich die Nudel.
Hallo ihr beide , habe heute morgen endlich mal die Zeit gefunden und mir fast alles durchlesen können, was ihr bisher so erlebt habt. Ist super interessant und man hat tolle Eindrücke durch die vielen Photos…Wünsche euch weiterhin gute Fahrt und kommt gut ans Ziel!
LG Tristan
Unsere Unterkunft für die Nacht war ein richtiges Hotel. 30 Euro mit Frühstück. – Frühstück?
Was uns der Kellner auftischt, hätte locker einem ausgedehnten Sonnatgsbrunch entsprochen. Omelett, Käse, Tomaten Oliven, bergeweise Brot und gebackene Teilchen, NUTELLA! Selbst Dieter sagt, „die wissen schon, dass wir nur zu zweit sind“ … und dann kam die Obstplatte …
Das mussten wir erst mal verdauen. Konnten uns auch Zeit lassen. Die Nacht hatte es ordentlich gestürmt und geregnet. Gewitterfronten entladen sich gerade über Korfu, ein schönes Schauspiel, wenn man im Trockenen sitzt.
Dieter schreibt seine Trainingspläne, ich nutze die Zeit um den dicken Schmöker auszupacken. Schon nach zwei Seiten habe ich gelernt, dass der Helm mit dem Ziegenschädel, (zur Erinnerung: Kastrati Tankstelle, Wandgemälde in Durrës) natürlich zu Skanderbeg gehört, dem Nationalhelden. Man konnte es vermuten, wir haben es eben nicht gewusst und ich denke mir, es ist eigentlich beschämend, wie wenig man von dem Land weiß, durch das man gerade fährt. Mein „dicker Robert“ wird aber sicherlich noch viel Licht ins Dunkel bringen.
„Von da hinten wird es heller“. Der Aufruf zum Packen und Losziehen. Wir trinken wieder aus SAUBEREN Flaschen. Dieter hat sie gestern Abend mit Stahlschwämmchen, Akribie und Stirnlampe gereinigt. Picobello, wie neu.
Der Wind ist uns erhalten geblieben. Er macht uns langsam, auch ohne Schnecken an Bord. Die ersten paar Kilometer kennen wir schon. Bei den Ausgrabungen von Butrint bringt uns eine Fähre über den Fluss.
Sonntags sind schräge Gestalten unterwegs. Eine junge Frau knattert auf einem alten Moped an uns vorbei, sie trägt eine Militärjacke mit rosa Plüschkaputze, die im Wind hinter ihr her weht.
Eine rote Rostbeule von Mercedes kommt entgegen. Sowohl Fahrer- wie auch Beifahrertür stehen sperrangelweit offen. Alle Scheiben fehlen, bis auf die Frontscheibe. Der Fahrer winkt und hupt was das Zeugs hält …
Dann die Grenze. Hellas, da sind wir. Auf dem Schild entdecke ich einen Aufkleber: ein bepacktes stilisiertes Fahrrad, darunter: may the wind be with you … Den Bauern mit seiner Kuhherde interessiert das wenig, er grüßt und gibt Zeichen, dass wir an seinen Tieren ruhig vorbeifahren sollen.
Igoumenitsa ist einer der Häfen für die Fähren nach Italien. Die Uhr müssen wir eine Stunde nach vorne stellen. Nicht schlimm, denn so richtig viel verpassen wir nicht.
„Cool, wir haben die 2000 km voll!“… Dieter, mein kleiner Statistiker, sagt: „Wir haben auch schon über 20.000 Höhenmeter.“ Ich denke mir: das sind ja grade mal 20 km. Eine schöne Tagesetappe beim Wandern, zum Halbmarathon fehlt noch einer… – gar nicht viel. Dann kommt mir ein anderer Vergleich in den Sinn: wir sind nun schon zwei Mal den Mount Everest hoch und runter gefahren und nehmen ihn jetzt zum dritten Mal in Angriff. – Klingt doch schon viel besser!
Und es hat Spaß gemacht heute zu Radeln. Kleine Nebenstraßen, kaum Verkehr. Der Wind kommt immer noch aus dem Süden, doch hat er seine Vehemenz verloren. Die Steigungen sind größtenteils angenehmer, die Berge nicht mehr so hoch. Nur auf der Küstenstraße heute Abend gibt uns Griechenland ein paar kurze Geschmacksproben, dass es auch 10 % kann …
Seit Slowenien sind wir hauptsächlich auf dem Euro Velo 8 unterwegs. Er war nie ausgeschildert. Heute finden wir tatsächlich die erste Markierung:
Was uns gestern schon auffiel sind die vielen kleinen Kirchenhäuschen am Wegesrand. Einige behüten Fotos von Verstorbenen, andere Heiligenbilder. Ein Glas Wasser, eine Öllampe oder eine Vase findet man im Inneren. Oft brennt eine Kerze. Die Häuschen gibt es in allen Ausführungen, sie sind nicht weg zu denken.
Wahrscheinlich gibt es hier mehr Ziegen, Schafe, Kühe wie Menschen. Auch sie sind überall. In den Bergen bimmeln ihre Glöckchen. Die Straße ist entsprechend punktiert von frischen und älteren, längst platt gefahren Köteln. Aber es gibt auch Exoten wie diese Gottesanbeterin, die unseren Weg kreuzt.
Zur „Pasta Party“ am Mittag haben wir einen Freund gefunden, der gerne teilnimmt …
Die Orte hier unten an der Küste sind um diese Jahreszeit wie ausgestorben. Geschlossene Fensterläden, umgeklappte Stühle. Wir haben in der Bäckerei erfolgreich nach einem Zimmer gefragt. Strategisch günstig, direkt neben dem Bäcker, schließt uns ein ehemaliger LKW Fahrer sein Appartement auf. Er kann sogar ein klein wenig deutsch. Tutto Europa sagt er. Osnabrück, Hannover, International. „Meine Frau Morgen“ und deutet auf den Schlüssel.
Wir fühlen uns wohl bei ihm, duschen, schlagen direkt beim Bäcker nebenan auf und verputzen anschließend die Beute am Strand. Eine kleine Strandbar verkauft noch „FIX – Hellas“ das heutige Sonnenuntergangsbier. Zu unseren Füßen wartet man ebenfalls auf Beute.
Ich versuche immer, die griechischen Buchstaben zu entziffern. Das klappt auch schon ganz gut und ich freue mich, wenn ich dann auf ein Wort stoße, mit dem ich auch was anfangen kann. So z. B. heute Morgen, quer über dem Milchpäckchen ist das Wort Fresco zu lesen. Dieter hat direkt das Handy gezückt, wahrscheinlich will er kontrollieren, ob ich keinen Scheiß erzähle. Der Übersetzer bestätigt, dass wir frische Milch trinken und gibt den Ratschlag, die Milch zwischen 20 und 60 Grad im Kühlschrank aufzubewahren um sie dann heiß oder kalt zu genießen … Ich muss noch einmal an den „Boxfuß in Leverkusen“ denken und an eine Situation in Igoumenitsa. Da fuhr ich mit dem Vermieter im engen Fahrstuhl nach oben um das Zimmer zu besichtigen. Er sagt was, hält mir das Handy vor die Nase auf dem zu lesen stand: „Ich will jetzt sofort 40 Euro von Ihnen“. Da hofft man doch, dass das Handy einfach die feinen Nuancen einer Sprache nicht versteht und dies nicht als Überfall, sondern als Preisinformation für´s Zimmer gedacht war.
Wir haben die Milch einfach leer getrunken und sind gefahren. Im morgendlichen Gegenlicht erblicken wir ein „Kirchengeschäft“.
Und immer wieder gibt es größere Photovoltaikanlagen, auch gestern in den Bergen sind uns einige aufgefallen.
„Genau vor vier Wochen saßen wir im Bus“ sagt Dieter zur Mittagspause. Vor genau vier Wochen habe ich also die wenigen Lebensmittel, die sich noch in unserem Kühlschrank zuhause befanden, in ein Madagaskar-Vanille Eis Dippchen verpackt, mit dem Hintergedanken, dass man das ja dann entsorgen kann. Das Eis hatte unsere liebe Nachbarin zu einem schönen Kochabend mitgebracht. Ein paar Tage vor der Abreise haben wir es gemeinsam geleert. Das Töpfchen ist super praktisch, hört mittlerweile auf den Namen „Bruno“ und ist immer zur Stelle, wenn etwas mitgenommen werden muss. Heute ist es wieder Pasta, aber Bruno kann auch überreife Kakis, Mandarinchen, Brot, Teilchen, etc … und der Käse bleibt im Eistöpfchen auch einen Tick kälter.
Dem Hund gestern haben wir natürlich keine der scharf gewürzten Arrabiata Nudeln gegeben, aber von einem Stück Käsebrot war er nicht abgeneigt. Zum Dessert hat er einen langen Fischgrätenstrang aus irgendeiner Ecke gezaubert und genüsslich geknackt. Wohl bekomm´s.
Während wir Bruno leeren, rätseln wir, was dies eigentlich ist. Briefkästen? Den Telefonhörer habe ich mal abgenommen – auf diese Idee kam schon lange keiner mehr, völlig antik und voller Spinnweben …
Kilometerlang ging es durch Orangen- und Kiwi-Plantagen. Die Früchte sind optisch schon verlockend reif, beim Anfassen aber knüppelhart. Der einzige Aufreger ist ein riesiger Reiher, der sich direkt vor Dieter aus dem, von Schilf bestandenen Bewässerungsgraben aufschwang. Leider war ich viel zu langsam um die Kamera flott aus der Radtasche zu fummeln.
An der Uferpromenade hier im Ort hat man uns direkt abgefangen: Zimmer, klar habe ich, und hier ist mein Restaurant… Seiner Aufforderung werden gerne nachkommen. Kleine Taverne, direkt am Meer und wir sind ja quasi „Kinder seines Hauses“, wenn auch nur für eine Nacht.
Wir wurden fürstlich bekocht. Oma stand in der Küche, Opa hat bedient. Wir waren die einzigen Gäste, bis auf die Großfamilie. Omi hat uns auch zwei Gerichte gebracht, begleitet von einem ewig langen Wortschwall, den wir nur anhand ihrer Gesten interpretieren können. Lächeln, Nicken, das wird schon alles seine Richtigkeit haben. Es gab griechischen Salat, gebackene Auberginen, richtig gute, selbstgemachte Pommes, gegrillte Sardinen und Kalamares. Es war wirklich ein Gedicht. Einen Nachtisch, den wir gar nicht bestellt hatten, bringt Opa einfach gratis dazu. Die Preise wurden, auch für uns, familiär nach unten korrigiert.
Den Abend lassen wir drei Stockwerke höher auf dem Rooftop des Hauses bei einem schönen Wein ausklingen.
Großer Abschied am Morgen. Die Oma lässt einen weiteren Wortschwall hören, ist ganz aufgeregt, steckt mir eine Visitenkarte zu, kommt wieder! Auch der Sohnemann knattert gerade auf seinem kleinen Moped heran. Zwischen den Beinen einen viertel Kubikmeter Tomaten um den herum er uns ebenso herzlich wie die Mama verabschiedet. Die tippelt schnell noch mal los, kommt mit zwei Basilikumzweigen wieder – für jeden einen. Wir verstauen das duftende Kraut in der Lenkertasche und ziehen los. Am liebsten würde ich heute nur durch die Lenkertasche atmen, den ganzen Tag diesen herrlichen Duft, denke ich mir …
Und dann war da noch dieses Rosmarinfeld, von dem man sich nicht nur eine Nase, sondern auch ein paar Zweige nehmen musste …
Die kurze Gravel Passage am Vormittag ist nicht schockierend.
Bruno hatte heute leider Pause, so wiegt er auch nicht´s. Die einzige Bäckerei im weiten Umkreis hat noch ein paar Dinge zur Mittagspause. Wir tun auch gut daran uns zu stärken, denn kurze Zeit später wird es ernst. Die Straße ist unbefestigt. Grobe Steine. Griechenland schüttelt uns kilometerlang durch. Ein böses Gehobbel, Gerüttel, eine Herausforderung für Mensch, Material und Kraut: das arme Basilikum ist vor Schreck ganz schwarz geworden, Rosmarin ist etwas robuster.
Friedlich grasende Schafe rechts der Piste sehen uns, kommen neugierig angelaufen. Ein Mann hintendrein. Hallo! Hallo! Germany? Dieter bejaht. Er lacht ganz viel, wir lachen mit „ich Ludwigshafen“. Dann zeigt er auf seine Tiere: „mäh, mäh, Deutschland gut“ und lacht und lacht. Ich weiß nicht viel zu erwidern, lache einfach mit … er zeigt auf uns, frägt „Wo Wo“, zuckt die Achseln, schüttelt verständnislos den Kopf. Ehrlich gesagt würden wir auch gerne wissen, wohin das hier gerade führt … „Sto kalo“ heißt „alles Gute“, das kann nicht falsch sein, zum Abschied …
Irgendwann sind wir wieder auf Asphalt gestoßen. Die letzten 25 Km waren easy. Vor dem Ziel gibt es wieder Salinen – und Flamingos. Heute fotografieren wir das weiße Gold, statt der rosa Vögel.
Unser Vermieter empfiehlt uns, zum Lidl einkaufen zu gehen, wenn wir kochen wollen. Wir waren nicht nur bei Lidl, auch bei Mini Market und haben viel zu viele Dinge gekauft. Bruno muss morgen ordentlich schaffen. Die Reiterparade auf der Straße war spannend, den Grund dafür kennen wir leider nicht …
Die beiden Basilikumzweige haben mit ihrem guten Aroma unsere Nudeln verfeinert, wir danken der Spenderin nochmals.
Ich sagte gestern, dass wir viel zu viele Dinge eingekauft hatten. Das ist nicht ganz richtig, es waren einfach nur viel zu große Packungen. Ein riesiges Brot, sehr lecker, aber es wird uns auch noch übermorgen ernähren. Milch, ein ganzer Liter, gibt es sonst auch als halben. Käse, na ja, im Dutzend billiger würde ich als Ausrede anbringen. Der MINI Market war auch eher Maxi, so haben wir das Olivenöl ebenfalls in der Literpackung nach Hause getragen – um dann fest zu stellen, dass dort welches im Schrank stand. Grrr! … Öl braucht man immer, für alles, und wir sind ja noch eine Weile unterwegs. Auch die Haut ist dankbar, wenn sie welches abbekommt.
Auf die Pferdeparade angesprochen, sagt uns der Vermieter: „das hat etwas mit dem Festival zu tun“. Es gibt wohl immer zum orthodoxen Pfingstmontag ein großes Festival, das eine ganz Woche lang dauert. Viel weiter hat uns das jetzt nicht gebracht … auch Google gibt nicht so richtig viel her.
Gestern sind die ersten „weißen Bällchen“ am Straßenrand aufgetaucht. Baumwolle? Aber es gab keine dazugehörigen Pflanzen. Hmm? Diesmal bringt uns Google weiter: 80 % der europäischen Baumwoll-Produktion stammen aus Griechenland. Da schau her! Dann wissen wir auch, was auf den abgeernteten Feldern angebaut wurde.
Gut, dann wollen wir uns wieder dem Straßenrand widmen, satteln die Pferde und reiten Richtung Patras.
Es nieselt die ganze Zeit so vor sich hin, graue Wolken, ab und an ist ein Donnern zu hören. Dafür ist die Luft so klar und es duftet nach wildem Kraut. Kurz vor Patras haben wir einen vernebelten Blick auf die Brücke, über die wir weder fahren, noch schieben dürfen.
Sie kostet auch recht viel Geld. Die Alternative ist die Fähre, die – zumindest Radfahrer – kostenlos ans andere Ufer bringt. Die Einzigen sind wir nicht, es gibt auch illustre Mitreisende …
Ein Kaffee im trockenen Fast Food Restaurant zum Mittag. Wir entlasten heimlich den Bruno, der Regen ist bald Geschichte. In Patras hatte es allerdings nicht nur genieselt, wie man unschwer erkennen kann.
Ein wenig weiter machen wir Station und bereiten uns vor: Morgen wollen wir nach Olympia …
Die abendliche Vorbereitung lief gut! Frisch gestärkt ziehen wir los. Heute keine Orangenplantagen, rechts und links des Weges glänzen die Planen von unzähligen Gewächshäusern. Erdbeeren, Erdbeeren Erdbeeren, soweit das Auge blicken kann … auch felderweise Rote Bete, Karotten, Auberginen …
Das Gemüse wächst friedlich vor sich hin und tut uns nicht´s.
Seit wir in Wien gestartet sind, bellen die Hunde. Die sind nicht so friedlich. Im Durchschnitt mindestens zwei pro gefahrenem Kilometer. Heute waren es gefühlte vier. Wenn ein Hund einen Menschen auf zwei Rädern nahen sieht, entwickelt auch der sanfteste Pekinese einen Jagdtrieb. Wild kläffend rennen sie dann neben unsern Fahrrädern her. Man gewöhnt sich daran, tritt einfach weiter und ignoriert sie am besten. Irgendwann verlieren sie die Lust und trotteln wieder heim. Nur wenn der kleine Fifi eine Schulterhöhe über sechzig Zentimeter aufweist, das Loch im Zaun kennt, oder gerade zum eleganten Sprung über das Gartentor ansetzt, sollte man besser einen Gang hoch schalten …
Ausnahmen bestätigen die Regel, heißt es immer. Sie sind selten, aber es gibt sie. Mancher Hund liegt auch komplett gechillt mitten auf – oder neben der Straße, verfolgt uns nur mit den Augen und klappt höchstens ein Ohr nach oben…
Als wir letztens am Rosmarin Feld standen, kam auch so ein kleiner an. Ein riesen Terz, gekläfft ohne Ende, um sich dann vor meinen Füßen auf den Rücken zu werfen und Streicheleinheiten einzufordern. Er hat sie bekommen.
Der Weg nach Olympia war lange, öfters auch unbefestigt. Auf den letzten Kilometern versagt auch noch das Kartenmaterial, die Wege enden z. B. so. „Wir wollen hier nicht parken, nur durchfahren“ grummelt Dieter noch, aber es hilft nicht´s, wir müssen umdrehen.
Ein Haus, mindestens 40 Hundehütten, ein Gekläffe, das man sich kaum vorstellen kann. Was ist das hier? Tierheim? Auffangstation?
Auf Umwegen kamen wir trotzdem ans Ziel. Die beiden Hunde gegenüber der Unterkunft werben für die Olympiade 2004 in Athen. Ob sie dabei waren? Jedenfalls sind also schon etwas älter und bellen nur noch aus Freude über Futter. Und das brauchen wir nun auch.
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Olympia, km 2416 (GR)“
Chris
Uih, einem Kangal möchte ich nicht gerade in freier Wildbahn begegnen 🐕
Weiterhin viel Spaß bei eurer Reise
Vollkommend überraschend waren wir nicht allein. Menschen aus aller Welt wollen die Wiege der Olympischen Spiele besuchen. Sie kommen in Gruppen, zahlreich, die meisten im Reisebus. Es ist eine richtige Völkerwanderung am Morgen in Richtung der alten Steine.
Heute ist Nationalfeiertag in Griechenland, der Eintritt ist frei und daher kamen vielleicht noch ein paar mehr Besucher. Der Abstecher hierher hat sich, trotz der Massen, gelohnt. Die einstigen Ausmaße und die Größe dieser bedeutenden Stätte läßt sich wohl nur noch erahnen. Der Tempel des Zeus ist natürlich die Hauptattraktion. Zu seinen Ehren wurden alle vier Jahre die Spiele veranstaltet. Die 12 Meter hohe Statue der Göttervaters, die der Bildhauer Phidias zusammen mit einem großen Tross von Handwerkern um 460 v. Chr. schuf, befand sich im Hauptraum des Tempels. Elfenbeinbesetzt, mit Gold und Edelsteinen verziert, gilt sie als eines der 7 Weltwunder der Antike.
Olympia hat Adelsgeschlechter und Herrscher kommen und gehen gesehen, wurde an- und umgebaut, entweiht, umgeweiht, von Erdbeben zerstört und unter einer 6 Meter hohen Erdschicht begraben. Lange hat die Stadt darunter geschlummert, um ab dem 18. Jhd. von Archäologen zu neuem Leben erweckt zu werden.
Das antike Stadion bot einst Platz für 45.000 Zuschauer. Bei der Olympiade 2004 fanden hier die Wettbewerbe im Kugelstoßen statt. Auch heute scheint es nicht´s von seiner Magie verloren zu haben. Hier muss man einfach joggen …
Oder kultische Masken tragen …
Nationaler Feiertag in Griechenland. Menschen schwenken Fahnen, sind herausgeputzt. Parademusik tönt aus den Lautsprechern. Jugendliche in Uniform marschieren durch die Straßen.
Eigentlich wollten auch wir an dem Feiertag teilhaben, lockere 30 km, der schwefelhaltige See von Kaiafa ist das angepeilte Ziel. Die dortigen Thermen sind leider geschlossen. Ein griechisches Pärchen klettert gerade über den Zaun. Er war in der Grotte baden „dirty“ der Kommentar der Frau, „und mit Einsturz Gefahr“. Ich deute auf die Badehose des Herren: Totenkopfmuster, na ja, passt…
Am Feiertag wird gefeiert, alles geschlossen, Bürgersteige hochgeklappt. Wir finden erst in der nächsten größeren Stadt eine Unterkunft. Und nun feiern wir mit. Die ersten 30 km für morgen sind wir ja schon gefahren …
Die Kneipen am Abend waren voll und laut, alle sind unterwegs. Wir haben mitgemischt, sind auf dem Rückweg über dieses Auto gestolpert: Was ist das? Dieter plädiert für einen Hand –Vertikutierer.
Nun wissen wir es: diese Rädchen dienen zur Olivenernte. Die Bauern und Erntehelfer lassen am Sonntag nicht die Arbeit ruhen, sondern sind fleißig am Netze auslegen, Olivenrütteln – u. a. mit eben diesen, bestimmt gut ausgeklügelten, Gerätschaften – und am Verpacken. Große, prall gefüllte Jutesäcke liegen auf den Feldern. Pick Up´s und knatternde Traktoren bringen sie zur Ölmühle. Wir fahren fast den ganzen Tag durch die Olivenhaine, beobachten das Treiben, sind fasziniert von den Bäumen, die total verdreht und verknorkst vor sich hin wachsen.
Schade, dass man den Geruch nicht übermitteln kann, aber wer genau hinschaut, sieht, dass hier die wohlriechenden Reste herausgeblasen werden.
Die letzten Tage sind wir ständig gegen den Wind angefahren. Heute werden wir belohnt. Er schiebt, und hui, das läuft gut! Bis zur „Ochsenbauchbucht“ unserem ersten Ziel. Es ist wunderschön, auch hier sind wir nicht alleine, aber es passt. Glasklares Wasser, gar nicht mal so kalt, schöner Sandstrand. Bepackte Räder durch losen Sand schieben … da hilft leider auch kein Wind. Aber weit ist es nicht und nun: Ab ins Wasser!!!
Von oben betrachtet, sieht die Bucht aus wie das Omega Zeichen. Ob das irgendwie mit der Namensgebung in Verbindung steht? Egal. Wir planschen im Bauch des Ochsen und freuen uns darüber.
Das Ziel für den Abend ist Methoni. Schnucklig klein, ein Häuschen mit Balkon, direkt am Wasser. Es ist perfekt. Duschen, und zum – frühen – Sonnenuntergang sind wir am Strand. Denn die Uhren wurden schon wieder umgestellt.
30 km und ein Berg trennen uns noch von unserem vorläufigen Ziel: Anne und Patrick und der Bauwagen in Vasilitsi, weswegen wir den ganzen Quatsch hier überhaupt veranstaltet haben. Insgeheim winken wir schon mal rüber und freuen uns tüchtig auf morgen. Darauf ein Hellas Bier, denn es ist schon dunkel.
Petra und Dieter
6 Antworten zu „Methoni, km 2549 (GR)“
Die Nachbarin
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Dieter ! Auf ein weiteres gesundes, abenteuerliches, sportliches, fröhliches … neues Lebensjahr ! Danke, dass ihr uns an eurer Fahrt teilhaben lasst!
Lieber Dieter,
auch von uns herzlichen Glückwunsch! Weiterhin Glück, gute Wege und schöne Begegnungen und am besten immer Rückenwind!!!! Wie schön, dass Ihr uns teilhaben lasst an Eurer großartigen Radreise! Danke!!!
Herzliche Grüße Euch beiden von Irmgard und Matthias
Lieber Dieter,
auch von uns herzliche Glückwünsche zum Geburtstag! Weiterhin gute Wege und schöne Begegnungen und am besten immer Rückenwind! Wie schön, dass Ihr uns teilhaben lasst an Eurer großartigen Radreise! Danke!
Herzliche Grüße von Irmgard und Matthias
Am Morgen rief die Burg nach uns. Methoni Castle, dem kleinen Städtchen vorgelagert. Eine alte Festung, von Wogen umspült, die dicken Mauern kühlen, wenn man in ihre Nähe kommt. Das alte Gemäuer hat seinen speziellen Duft. Der Turm ganz am Ende ist von Vögeln besetzt, da riecht es nicht nur nach Geschichte.
Der Ort hat so etwas Besonderes. Den Wellen kann man lange zusehen und zuhören, wie sie sich an den schwarzen, spitzen Felsen brechen, jede ein klein wenig anderes, aber stetig. Das hat so einen kleinen Hauch von Ewigkeit.
Entsprechende Infos in Griechisch, Englisch und in Braille
Um elf rufen wir Patrick an, „Wir machen uns jetzt auf über den Berg“ – „Wenn ihr in Vasilitsi seid, treffen wir uns auf dem geteerten Parkplatz“. Okay. Es ist ein schöner Weg der über den Berg führt. Man muss treten, klar, geniales Panorama, kaum Verkehr und dann die lange Abfahrt, direkt auf den geteerten Parkplatz. Patrick ist gleich da, er ist um die Ecke am Schaffen. Juhu, wir sind da! Ist das so klasse … Richtig fassen können wir es nicht.
Die letzten beiden Kilometer führen über abenteuerliche Wege, hinunter ans Meer, direkt ins kleine Paradies. Anne ist da, der Bauwagen.
Ein Träumchen …
Es gibt so viel zu erzählen, zu schauen, zu entdecken.
Dieter hilft Anne mit diversen technischen Herausforderungen. Internet? Da funzt so einiges nicht. Zurück auf Werkseinstellungen, ein bisschen tüfteln, dann klappt´s. – mit schlechter Verbindung, aber immerhin.
Zum Abendessen knattern wir den lustigen Weg wieder hinauf ins Dorf. Im Renault R4, Baujahr 75. Voll cool, wie das alte Gefährt die Strecke meistert. Mit Motor ist auch mal schön!
Hier bleiben wir nun ein paar Tage. Dieter hat heute Geburtstag, wir lassen es ruhig angehen und im Kühlschrank liegt sogar eine Flasche Cremant, zum Anstoßen am Abend.
Die Fähre soll uns am 7. November von Patras nach Bari bringen. Was nun folgt, steht in den Sternen. Wir werden berichten.
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Vasilitsi, km 2575 (GR)“
Petra
Oh, welch schöne Gelegenheit, über Dieters Geburtstag informiert zu werden! Ganz herzliche Glückwünsche aus dem grau-verregneten Saarbrücken und dass euch ☀️ und Wärme noch etwas erhalten bleiben. Liebe Grüße an euch 2 von
Petra II.
Es war ein schöner Geburtstag. Anne knattert mit dem R4 Kistchen zur Bäckerei Kuchen kaufen, ich darf sie begleiten. „Galakto buriko“, eine Spezialität mit Griespudding, Honig und so einer Art Blätterteig.
Als wir die Beute nach Hause bringen, sitzen Patrick, Dieter und Wasili am Tisch, die sind schon beim Bier. Wasili ist ursprünglich aus Albanien, lebt hier in Griechenland und hilft Patrick bei diversen Bau- und Renovierungsarbeiten. „Das ist mein liebster Helfer“ hat Patrick ihn uns vorgestellt.
Dieter erzählt von unserer Tour hierher. Radfahren? Wasili meint dazu nur trocken: „Also ich mache lieber Beton“. Beim Kuchen sind wir uns alle einig. Der schmeckt himmlisch!
Es gibt nicht nur den lustigen R4. Am Abend fahren wir mit dem Bus, einem ausrangierten Schweizer Krankenwagen, den Patrick für Camping ausgebaut hat. Wir fahren nach Tsapi Beach, eine kleine Bucht mit Sandstrand, klarem Wasser und Restaurant. Ein würdiger Ort um die Flasche zu köpfen und anzustoßen. „Das ist doch genau wie im Prospekt“ meint Patrick „nicht zu viel versprochen“.
Wir gehen noch Schwimmen, lassen uns anschließend im Restaurant verwöhnen. So lecker! Auch darüber sind wir uns alle einig. Auf dem Rückweg stoppen wir am Kloster mit seiner Trinkwasserquelle, füllen die Kanister auf. Die Sterne funkeln, vor dem Marienbild flackert eine Kerze vor sich hin.
Gestern waren wir in Ancient Messini, ca 50 km von hier. Rudolf, ein Freund von Anne und Patrick, kommt mit und Kater Adoni darf natürlich auch nicht fehlen.
Das alte Messini ist eine ziemlich unterschätzte Ausgrabungsstätte, eigentlich beeindruckender wie Olympia. Zwischen Bergen gelegen, nicht so von Touristen überlaufen und besser erhalten.
Ganz in der Nähe verläuft die Grenze zwischen den beiden Landstrichen Arkadia und Messinia. Eine dicke Mauer trennt die beiden, zumindest in den Tälern, voneinander. Das „Arkadischen Tor“ mit seinen beiden halbrunden Steinblöcken zieht uns durch seine unglaubliche Akustik in den Bann.
Schon wieder sind wir uns einig, auch dieser Tag ist wunderschön, wie im Prospekt eben. Vom Nichtstun, Altertümer bestaunen, im Bus fahren, im Restaurant sitzen, kann man ganz schön müde werden. Ein Absacker bei Leo muss aber noch sein. Die kleine Kneipe ist sehr speziell, wir waren bisher jeden Abend noch kurz hier.
Und wenn wie schon mal müde sind, können wir sehr gut verstehen, dass „der Grieche immer auf drei Stühlen sitzt“. Einen zum Sitzen, einen für die Beine und einen als Armlehne. Reinhard Mey hat ein Lied darüber geschrieben: „Tris Karekles, drei Stühle“, das hören wir uns bei einem Glas Wein noch an. Der Ort dafür könnte nicht besser geeignet sein.
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Vasilitsi, 2. November“
Andrea
Oh je, am 30. noch dran gedacht, dass Dieter einen Tag später „rund“ wird und dann doch vergessen, pünktlich zu gratulieren 🫣
Nachträglich alles, alles Gute und eine weiterhin tolle Reise. Freue mich auf jeden neuen Bericht 🤗
Ein kleiner Nachtrag zu unserer lustigen Absackerkneipe: Die Decke hängt voller Eiswürfelbeutel, prall gefüllt mit Wasser. Die sollen durch ihr Glitzern die Fliegen vertreiben. Es schwirrt tatsächlich auch nicht´s rum …
Gestern war Großkampftag. Am Morgen kippte der LKW zwei Sandhaufen in den Garten, Säcke voller Zement werden angeschleppt, die Männer rollen Steine. Unten soll eine Mauer gebaut werden, um den Hang zu stabilisieren.
Ich habe mich der Steine im Olivenmantel gewidmet und zwei Kalamata Bäumchen abgepflückt. Die Granatäpfel platzen schon auf, weil es geregnet hatte. Auch hier ist Erntebedarf. Dieter checkt die Räder, findet – und ersetzt eine gerissene Speiche an meinem Laufrad hinten. Seit der Tour nach Agadir ist Dieter auf Speichenbrüche vorbereitet. Bei meiner kleinen Toilettentasche ist eine Naht aufgegangen, klar, auch das lässt sich reparieren …
Am Nachmittag sind die Grundsteine der Mauer gelegt, man sieht schon, was es werden soll.
Eine gute Mahlzeit kommt am frühen Nachmittag gerade recht. Anschließend machen alle „Hypno“ (ein Nickerchen). „Es kommt alles aus dem Griechischen“, lachen wir immer. Wie im Film „My Big Fat Greek Wedding“…
Auf der Veranda in Vasilitsi wurden wir abends schon erwartet. Eine Katze hat ihre vier kleinen hier zur Welt gebracht, Patrick hat schon Futternachschub besorgt. Die große Katze ist übrigens nicht die Mutter, er tut nur so. Sein Name: Adoni II, ein Kater, der die kleinen auch gerne auf sich rumklettern und an sich saugen lässt. Auch Katzen können scheinbar im falschen Körper geboren werden.
Nachdem die Kätzchen satt sind, fahren wir los.
Irgendwas ist ja immer. Zurzeit sind wir ein kleines Lazarett: ein Männerschnupfen, ein Magnesiummangel, einmal Rücken, einmal Mücken, zweimal Knie, drei akute Unterhopfungen und ein Stromschlag. Gut, dass wir den Schweizer Krankenwagen haben.
Unser Ziel ist ein wunderbares Restaurant in Methoni am Meer. Anne und Patrick haben es vor Jahren entdeckt und kommen immer wieder gerne zurück. Es ist auch mega lecker, sie haben nicht zu viel versprochen. Wie im Prospekt …
Rudolf ist gestern nach Hause geflogen. Kalamata International Airport, sehr überschaubar. Der Flughafen wird zivil und militärisch genutzt. Wenn einer der grauen Jets abhebt, betäubt es die Ohren.
Bis in die Altstadt ist es nicht mehr weit und Anne weiß wo es das beste Brot, süße Leckereien namens Bugatsa und meine geliebten Spinattaschen zu kaufen gibt. Das Holz liegt draußen vor der Tür und sorgt im traditionellen Ofen für das richtige Aroma.
Sie kennt auch den besten und schrägsten Second Hand Laden. Echt coole Klamotten! Ich habe mir einen Rock, ein T-shirt, ein Kleid ausgesucht und konnte es kaum glauben, als die Frau dafür ganze drei Euro aufrief.
In der Nacht haben sich die Wellen richtig schön hochgeschaukelt. Die Brandung hat unseren Schlaf begleitet. Sonst hört man immer die Schakale jaulen. Ja es gibt recht viele Schakale hier. Sie sind über den Balkan eingewandert und haben keine natürlichen Feinde. Wenn man nachts mit dem Auto unterwegs ist, tauchen sie schon mal im Lichtkegel der Scheinwerfer auf. Man sieht auch das eine oder andere Wildschwein. Patrick sagt, dass die Tiere auch schon bis zum Haus gekommen sind und er sich eines Nachts einem größeren Eber gegenübersah … der ist genauso erschrocken wie Patrick und die beiden gingen kampflos auseinander.
Eine Lachnummer haben wir noch. Heute ist Samstag. Am Donnerstag haben wir oben im Ort unsere Kleider in eine richtige Waschmaschine gelegt und freuten uns vor allem auf saubere, duftende Radhosen, die nicht nur im täglichen Schnelldurchgang mit Rei in Tube geschrubbt wurden, sondern halt so richtig, „mit Perwoll gewaschen“ sind.
Die Wäsche ist nun richtig rein, wir können sie durch das Glas betrachten, sie kommt aber nicht raus. Die verflixte Tür ist allen Ernstes nicht dazu zu bewegen, uns auch nur einen Millimeter entgegen zu kommen. Irgendein Mechanismus ist kaputt… Rei in der Tube war zumindest stressfreier …
Gestern in Kalamata entdeckt. Den Hund auf dem Tresen fand ich so klasse.
Der heftige Wind hat die Wolken davongeblasen, am Abend ist der Himmel sternenklar. Wenn man ein paar Meter runter zum Meer geht hat man die volle Rundumsicht. Die Michstraße spannt sich weit über unseren Köpfen, am Horizont sieht man die Lichter der Halbinsel Mani, dem „Nachbarfinger“.
Und hier spannt sich die Wäscheleine mit unseren Kleidern.
Nachdem sie zwei Mal gewaschen, drei Mal gespült und fünf Mal geschleudert wurden, dürfen sie nun endlich ins Freie zum Trocknen. Dieter hat mit einem Stück Perlonschnur die Trommel umwickelt und den Schließmechanismus überlistet.
Patrick´s Fuhrpark hat sich um ein wundersames Gefährt erweitert. Der Jeep war beim TÜV in Kalamata, ist mit Plakette zurück und direkt wieder im Einsatz.
Oben im Ort parkt auch ein witziges Gefährt.
Petra und Dieter
2 Antworten zu „Vasilitsi, 5. November“
Simone Philipp
Hallo ihr Zwei, vielen lieben Dank für die wunderschöne Reisebeschreibung. Vielen Dank fürs Teilen! Liebe Grüße und gute Reise weiterhin Markus & Simone
Hallo ihr Zwei, vielen lieben Dank für die wunderschöne Reisebeschreibung. Vielen Dank fürs Teilen! Liebe Grüße und gute Reise weiterhin Markus & Simone
Sie wurde vor zwanzig Jahren gepflanzt und ist ein Prachtexemplar. Die Rede ist von einer Phoenixpalme. Ganz oben aus der Krone ist ein junger Trieb herausgebrochen. Das bedeutet nicht´s Gutes, sondern, dass sie von Käfern befallen ist, dem Palmenrüssler, der aus Asien eingeschleppt wurde. Die Käfer sind nicht das Problem, aber die Larven. Die haben Hunger und wenn man sie nicht bremst, stirbt die Palme ab.
Vor einigen Jahren gab es eine richtige Plage, ganze Palmenalleen im Mittelmeerraum fielen dem Fraß zum Opfer. Anne und Patrick haben ihre Palmen zweimal jährlich dagegen behandelt und dachten, die Käfer sind Geschichte …
Patrick hat Chemie gekauft. Die Palmwedel müssen gestutzt und die Chemie in die Krone gegossen werden. Das geschieht aber erst kurz vor der Abfahrt. Anne sagt, das Zeug stinkt, und wie giftig es ist, weiß man auch nicht… Die abgeschnittenen Wedel dienen nun als Sonnenschutz auf dem Dach.
Heute ist unser letzter Tag hier, alles ist am Packen. Die Räder samt Gepäck werden in den Hänger verfrachtet.
Wasili ist seit Tagen am Steinerollen und -klopfen, der Betonmischer läuft, die Mauer wächst und wird bald fertig sein.
Gestern haben wir beim Wandern eine kleine Ameise entdeckt. Sie zog einen Olivenstein hinter sich her, der sicherlich das Fünffache ihres Körpergewichts aufbringt. Dieter und ich haben sie Wasili II getauft. Vielleicht will sie auch eine Mauer bauen.
Kurz vor der Abfahrt gestern, ist ein Unglück passiert. Adoni, der Kater, ist vom Dach gefallen und schreit erbärmlich. Keiner weiß warum und wieso das geschehen ist. Er liegt oft auf dem Dach und kennt den Weg nach unten. Einem gesunden Kater hätte dieser Sturz wohl nicht s getan, aber Adoni wurde vor einiger Zeit operiert, hat eine Platte im Knie und ist offensichtlich verletzt. Anne verabreicht Schmerzmittel, mehr kann man im Moment nicht tun. Die vier Stunden nach Patras liegt er in seinem weichen Kistchen und hat hoffentlich nicht so viel weh.
In Patras trennen sich unsere Wege. Anne und Patrick reihen sich mit Bus und Hänger in die lange LKW Schlange ein und sind nun auf dem Weg nach Venedig. Man kann nur hoffen, dass die Verletzung nicht so ernst ist.
Dieter und ich sind durch die warme Nachtluft die zwei Kilometer zur Unterkunft geradelt. Fühlt sich gut an, nach der langen Abstinenz. Es ist schon spät, wir erstehen noch schnell was zum Frühstück, bevor der Supermarkt schließt. Zum Abendessen finden wir ein kleines Restaurant, in dem wir Nudeln bestellen. Patrick hat zwar gewarnt, die meisten Griechen könnten keine Nudeln, immer zu weich und verkocht, aber diese waren perfekt. Vorher bringt der Kellner eine Suppe, eine sehr feine Teigtasche mit Feta, Honig und Sesam. Alles im Preis mitinbegriffen, einen Nachtisch gibt´s obendrein, ohne dass man das alles bestellt. Sehr sehr lecker. So richtig gehen lassen, wollen sie uns wohl nicht!
Die Fähre geht erst um halb sechs, so haben wir noch Zeit. Wir bummeln durch die ganz hübsche Altstadt, hoch zur Burg, dienstags leider geschlossen. Aber wir finden andere Dinge, die auch spannend sind.
Frauen und Schuhgeschäfte, … sagt man immer. Wer schaut der findet, und die waren sooo schön, dass ich sie unbedingt haben musste. Jetzt wo wir Patrick das Zelt mitgegeben haben, ist ja wieder Kapazität, da können wir das Gepäck ruhig wieder aufhübschen…
Zum Hafen gibt es richtige Radwege. Ich muss sagen, dass die Griechen solange wir auf dem Rad saßen, einen möglichst großen Bogen um uns gemacht haben, wofür wir ihnen sehr dankbar sind. Und nun wissen wir warum. Diese Schilder gibt es auch auf Griechisch.
Dieter hat die Räder gut festgezurrt, während ein LKW nach dem anderen, rückwärts in den endlos langen Bauch des Schiffes eintaucht. Die Superfast II Piräus hat ein enormes Fassungsvermögen, es dauert fast zwei Stunden bis sie beladen ist.
Ganz oben auf dem Sonnendeck kann man einen letzten Blick auf Patras, die Berge und – ganz in der Ferne – auf die neue Brücke werfen, die wir bisher ja nur grau in grau kennen. Das Wetter hat sich zum Abschied alle Mühe gegeben …
Die Nacht auf dem Schiff ist allerdings kein Wunschkonzert, sondern ein andauernd lautes Stimmengewirr vieler mitteilungsbedürftiger Menschen. Um halb elf hatten wir die leise Hoffnung, es könnte nun abebben, doch nach einem Stopp in Igoumenitsa kommt um Mitternacht wieder Nachschub der lärmenden Völker. Wir hatten zwar die guten Silikon-Ohrstöpsel, die dämmen wohl den Pegel, aber eine Superfast Dichtung muss erst noch erfunden werden.
In den Morgenstunden haben wir dann etwas schlafen können, mit Pulli über dem Kopf, der die grelle Festbeleuchtung abhält.
Italien ist wolkenverhangen, der Regen aber schon durch. Frostige 16 Grad. Wir sind beide etwas angeschlagen, laborieren am „Männerschnupfen“ aus Vasilitsi. Die dicken Jacken können wir gut gebrauchen und die Regensachen bleiben griffbereit. Mit angezogener Handbremse ziehen wir los.
Machen viel Pause, hier in Giovinazzo.
Die kleinen grünen Architekten brauchen nur ihren Schnabel um geniale Nester zu bauen, wunderbar zwitschern können sie damit auch. Immer wieder sehen wir diese Papageien fliegen.
Die 60 Kilometer Etappe reicht uns völlig. Barletta hat eine malerisch gelegene Festung direkt am Meer. Fotografiert habe ich sie noch bei Sonnenschein. Nach der heißen Dusche gingen schon Schauer hernieder. Wir sind im Trockenen, freuen uns, der Rest ist uns heute grad egal. Ein Stück der mittlerweile beleuchteten Festung können wir durch die Fensterscheiben sehen. Reicht für heute. Ich hoffe wir werden irgendwo noch eine Pizza bekommen, gut und lange schlafen, ohne Pulli über dem Kopf, denn das Licht hat hier einen Schalter …
Strahlend blauer Himmel, perfektes Radelwetter, aber wir beschließen hier zu bleiben. Einfach in der Sonne sitzen, lesen, ein wenig Spazieren gehen. Ein Tag Pause schadet der Genesung sicherlich nicht und mal ehrlich, Barletta ist ein superschönes kleines Städtchen mit uralten engen Gassen, so richtig italienisch, wie man es sich vorstellt. Unsere Unterkunft ist direkt am Campanile neben der Kathedrale Santa Maria Maggiore. Dieses Foto entstand gestern Abend, die kleine „erleuchtete Schießscharte“ rechts neben dem Turm gehört zu unserem Häuschen … Nicht schlimm hier, oder?
Auch am Morgen sieht es nett aus, stündlich ertönt das helle Glöckchen.
Dieter ist fasziniert von den Antennen.
Unsere Erkundungstour führt zum Hafen. Wir rätseln zu was dieser hochgezogene Doppelgitterrost dient, den die Fischerboote hier haben? „Fischstäbchenmaschine? – nö, eher nicht“
Die Sicht ist so klar, dass man die über 200 Kilometer entfernte Küstensilhouette von Südkroatien und Montenegro ausmachen kann.
Ein weiteres Rätsel geben uns diese Birnen im Supermarkt auf:
Wir sind an dem Schild vorbeigegangen, ohne Krapfen zu kosten. Aber die vielen Leute die hier saßen, schienen nicht unglücklich zu sein.
Hach, das Internet ist so genial schnell hier, da kann man richtig „rumsauen“ mit den Bildern … so schnell kann man sie gar nicht anklicken, wie das hochlädt.
Aber eines muss noch sein. Abends lief ich noch zum DOK Supermercati. Bei uns gibt es ja extra Einkaufswagen, in denen das Kleinkind untergebracht werden kann. Bei DOK gibt es das Fifi – Pendant. Die sollten mal darüber nachdenken, das K vielleicht zum G … nur so ne Idee. Und am Rande erwähnt: rechts war die Fleischtheke
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Barletta, 9. November (I)“
thomas
hallo ihr beiden,
wenn man das alles hier mitliest, wird man schon etwas neidisch…
vor allem wegen den tollen bildern und dem schönen wetter…
eine tour in den norden von europa ist da klimatisch nicht so schön…grins
euch noch viel spass, kette immer rechts und bleibt gesund…
gruß thomas
On the road again. So ein Tag Pause mit viel Sonne und Schlaf wirkt Wunder. Wir husten nicht mehr, gestern kam mein Geruchsinn zurück. Seit Corona in der Welt ist, war das schon das dritte Mal, dass ich tagelang nicht´s mehr gerochen habe, obwohl die Nase nicht verstopft war. Egal, Hauptsache, ich kann den Fisch im Hafen wieder riechen und wir fühlen uns gesund.
Unser Vermieter verabschiedet uns herzlich. Er hat nicht nur Zimmer, sondern auch Kajaks, ist obendrein noch Segellehrer. Gerade waren größere Meisterschaften im Rudern, die Stadt hing noch voller Plakate.
Das Radeln macht so richtig Spaß, es rollt auch gut, die Wege sind flach. Nur eine Sache ist komisch: Montenegro kommt verdammt schnell näher. Wir sind nicht nicht über´s Wasser gefahren, wir haben gestern lediglich die Richtung verpeilt. Das vermeintliche Montenegro ist eine Landzunge mit dem Parco Nationale del Gargano, die 50 km ins Meer hineinragt.
So schön wieder unterwegs zu sein, neue Dinge zu entdecken. Wie zum Beispiel einige Felder, auf denen Artischocken angebaut werden.
Oder die vielen alten Brunnen, aus denen schon lange niemand mehr Wasser schöpft.
Viele Felder sind schon abgeerntet und umgepflügt. Ein dunkles braun herrscht in der Landschaft. Mittags ziehen immer mehr Wolken auf, die von der Sonne wunderbar ins dramatische Licht gerückt werden.
Um halb drei sind wir am Ziel, Apricena ist der einzige Ort weit und breit, an dem wir unterkommen können. Wir haben ein B & B gefunden, die öffnen aber erst um vier. Wir warten die Stunde im Kaffee gegenüber, und beobachten bei einem warmen Getränk die Männer, die hier ein- und ausgehen. Zwischen zwei und halb fünf sind in Italien die Bürgersteige hochgeklappt, fast alles hat zu, gegen acht erwachen die Restaurants erst wieder zum Leben.
Wir erwachen nun auch zu neuem Leben und stoßen mit einem Birra Moretti an. So oft habe ich mich heute um dreizehn Jahre zurückversetzt gefühlt. Damals sind wir nach Palermo geradelt, es war die erste Radreise und immer wieder stellt sich ein kleines Deja Vu ein, das die Erinnerungen beflügelt. Moretti gehört dazu. Und ich habe den leisen Verdacht, dass auch unsere beiden Deutschland-Puschels, die seitdem an der Lenkertasche flattern, sich ebenfalls freuen wieder italienische Luft zu schnuppern…
Gestern Abend fanden wir im Zimmer in Barletta einen Aschenbecher aus Pappe zum Aufklappen. Es hatte sich jemand richtig Gedanken über die blöden Kippen auf der Straße gemacht.
Da stand sinngemäß: Hey, ich rede mit Dir und zwar mit dem der die Kippen auf die Straße wirft. Benutz mich, USAMI, es ist ein Zeichen der Höflichkeit. Dieter´s Google Übersetzer macht daraus folgendes: „Hey, ich rede mit Dir, nicht für Dich der es tut, an Sie, die ihre Hintern auf den Boden werfen.“ Dass auf der Straße die Hintern der Zigaretten liegen, und dass man sie somit in den Arsch treten kann – auch ein netter Gedanke.
Die Restaurants öffnen erst um acht, schrieb ich gestern. Das ist uns ja eigentlich viel zu spät. Um fünf wird es dunkel und dann haben wir Hunger. Bis unser Essen gar war, hatten die Restaurants gestern eher schon wieder geschlossen. Der Gaskocher aus Montenegro, made in China hat uns geärgert, ist ständig ausgegangen, die Flammen kommen nicht mehr dort raus wo sie sollten … Wir haben das Ding gekauft, weil wir für unseren kleinen Kocher, den Dieter so liebt, keine Kartuschen mehr bekamen… Das Teil flog heute Morgen in den Müll.
Auf der Strecke gab es tatsächlich ein – schon gegoogeltes Decathlon, das kam wie gerufen, und Dieter kam ganz fröhlich mit einer neuen Kartusche aus dem Laden.
Aber nun noch mal alles der Reihe nach. Direkt hinter Apricena wird Marmor abgebaut, das ist irre, wie die Felsen angeknabbert werden, überall liegen die dicken Blöcke.
Später begleiten uns Fenchelfelder, die ich tatsächlich zuerst für Dill hielt, aber unten die Knollen …
Nö, Dill hat keine Knollen – also doch Fenchel!
Als ich hier die Kamera zückte war man „not amused“. Die Saatlinge werden alle von Hand eingebracht und vermutlich arbeiten die Männer illegal…?
Die ersten 50 Kilometer waren heute hart erkämpft. Der Wind hat uns ordentlich einen Strich durch dir Rechnung gemacht. Das war so mühsam! Später hatten wir mehr Deckung in Form von Häusern und Bäumen am Meer, inklusive einem super Radweg über etliche Kilometer!
Einmal mussten wir umkehren. Dieter hat ein Stück des Weges erkundet. Nö, da fahren wir nicht weiter.
Kleiner Umweg, wir haben kurz vor Sonnenuntergang ein Hotel gefunden. Leider ohne Infrastruktur, bzw Infrastruktur erst ab 20.30. Nee bis dahin sind wir verhungert. Also noch mal 4 Km zurück zum nächsten Supermarkt. Nun ist Dieter total fröhlich mit dem neuen Kocher und „nicht Miracoli sondern Fusilli ist fertig“. Und die Schlagzahl wird erhöht, 500 Gramm für zwei Menschen plus Bruno. Aber der wird nicht richtig satt heute …, wir schon.
Das Häuschen gab es nur mit Frühstück, und das war überraschend gut. Normalerweise gibt es ein aufgebackenes Cornetto (Hörnchen) oder zwei Fette Biscote (Zwiebackscheiben) plus Kaffee. Aber die hatten ein richtiges Buffet mit allem was man sich so wünscht. Ein guter Start in den Tag.
Direkt das nächste Highlight: Wir denken es ist der Gran Sasso. Da steht man unten am Meer und schaut auf die schneebedeckten Gipfel. Gigantisch.
Auf der Straße sind mehr Radfahrer als Autos unterwegs. Die Italiener sind ein recht sportbegeistertes Völkchen und sonntags sitzen alle auf ihren schicken Rennrädern. Ganze Gruppen, alle winken „Ciao, Buongiono, oder Salve“, das kennen wir noch von 2010, der Tour nach Palermo.
Wie schon mal erwähnt hat man oft ein Deja Vu Erlebnis. Sei es, wenn die weiße Mövenschar einem Traktor, der die Felder umpflügt, folgt. Die Würmer liegen da ja geradezu auf dem Präsentierteller. Viele kleine Schneckenhäuschen zieren immer noch den Straßenrand. Hübsche Frauen sieht man auf ihren Stühlen sitzen, sie warten auf Freier. Eine zieht sich gerade die Lippen nach, winkt uns zu, eine andere beginnt zu tanzen und zu singen. Vermutlich nicht wegen mir …
Oder die Casas Cantonieras, jeweils mit Kilometerangabe, an der SS N. 16 Adriatica. Nach Palermo hieß die Straße natürlich anders, aber die Häuser mag ich einfach.
Genial war der Radweg, Ciclovia 6 Adriatico, dem wir heute größtenteils gefolgt sind. Total schön, am Meer entlang, oft viele Radler, Jogger, Spaziergänger (hier nur Dieter) und viele dieser Bretterbauten im Wasser…
Nur manchmal muss man ein Stück zurück …
An der Promenade von Pescara ist die Hölle los, gefühlt hat sich ganz Italien in Schale geworfen und ist auf den Beinen. Es macht Spaß dem Treiben zuzuschauen aber man sollte gut aufpassen um nicht mit etwas zu kollidieren. Der Radweg verläuft teils abenteuerlich, schlingert zwischen Bürgersteig, Palmenallee, Straße und Meer.
So mäandern wir durch Pescara und sind froh wenn es wieder ruhiger ist. Es wird ganz ruhig, regelrecht verwaist. Vor den geschlossenen Strandbars sitzt höchstens mal einer mit Kapuzenpulli, starrt auf sein Handy, die Winterstarre setzt so langsam ein.
Wir haben uns bis San Benedetto geschafft, fetter Gegenwind am nachmittag, es begann zu nieseln, wurde dunkel und garstig. Der Ort ist gar nicht so klein, tausend geschlossene Unterkünfte. Die erste belebte ist unsere. Günstig ist es hier nicht. Aber die Restaurants sind schon offen und der Zimmerpreis inklusive Frühstück. Wir dürfen gespannt sein.
Petra und Dieter
2 Antworten zu „San Bendetto del Tronto, km 2962 (I)“
Georg
Hallo ihr Reisenden! Dann seid ihr jetzt also an der Wade Italiens angelangt. Kommt gut noch weiter am Bein höher voran und wir wünschen euch das bestmögliche Wetter dazu!
Liebe Grüße aus der OTW von
Sabine und Georg
Wir sind ja keine Hotel – Frühstücksexperten. Ich habe Eier erblickt, so was hatten wir schon ewig nicht mehr. Gleich hab ich eins geschnappt, wollte das pellen. Aber bei genauerem Hinsehen: Vorsicht Falle, die Eier sind roh … es gibt einen großen viereckigen Kasten mit heißem Wasser und Vorrichtungen zum Versenken der Eier, oder: eine Induktionsplatte und ein Pfännchen. Wir wählen das Pfännchen. Ich schlage direkt mal frazzige vier Eier in einer Müslischale auf. Der „Frühstückskellner“ bringt Kaffee und nickt mir aufmunternd zu. Wahrscheinlich ist er froh, wenn sich mal einer traut, bzw überhaupt jemand was isst … es kamen noch zwei andere Gäste, die nehmen lediglich Kaffee. Für uns gibt es ein herrliches Omelett und vieles mehr.
Am Morgen ist die Welt da draußen wieder schön, strahlend blauer Himmel, Radwege zwischen Palmenalleen, der Gegenwind hat gedreht!
Wegen der verlassenen Ruine bin ich sogar noch mal zurück gefahren – gegen den Wind – die war so einmalig.
Diese Erfahrung werden wir heute öfter machen, die Radwege sind noch ausbaufähig, enden einfach im Off und lassen Dich alleine mit gezuckten Schultern …
Auch hier standen wir ratlos, beobachten einen Mann, der sein Pferd vom Strand nach Hause führt, der weiß wenigstens genau wo´s lang geht. Wir fluchen auf Komoot …
Ancona lassen wir rechts auf seinem Zipfel liegen, biegen vorher in eine herrliche Hügellandschaft ab. Alle Farben zwischen Ocker und Umbra sind vertreten, gesprenkelt mit grünen Bäumen. Klar, das bedeutet Höhenmeter, aber die Hügel sind viel zahmer wie die auf dem Balkan und es lohnt sich!
Leider sind die Straßen in einem teils äußerst maroden Zustand. Brutale Schlaglöcher, da muss man manchmal echt ums Material fürchten und Mitleid mit dem eigenen Hintern empfinden.
Wieder an der Küste ein letztes Fluchen, auch dieser Weg endet. An einer alten verrosteten Kette.
Wir haben den Versuch weiterzufahren bald aufgegeben, sind mal wieder umgekehrt und auf die Hauptstraße, die SS 16. Dieter hat Gas gegeben, damit wir noch im Hellen ankommen. Das erste offene Häuschen ist wie gestern unsere Wahl. Super schön und modern, ohne Frühstück. Aber Dieter hat eben den Schrank geöffnet – und fand eine komplette Küche…
Es traf uns keine Schuld. Wir haben keinen Topf auf dem Herd vergessen, auch keine Fische im Hotel gegrillt. Mitten in der Nacht sind wir hochgeschreckt. Was ist das? Dieter tippt auf eine Alarmanlage von den Autos vor dem Fenster. Ich öffne die Zimmertür, das Geräusch wird ekelhaft schrill, ein grelles Rot blinkt im Flur. Feueralarm! Schnell was überziehen und die Treppe runter. In der Halle sind wir nicht alleine. Vor der Türe parken zwei Reisebusse und das Fassungsvermögen der beiden Fahrzeuge trudelt, verknautscht, verschlafen aber schnatternd da unten ein. Der Rezeptionist gestikuliert am Telefon … Nach kurzer Zeit ist klar: Fehlalarm, Gott sei Dank! Alle gehen wieder dahin wo sie hergekommen sind. Nur die Sirene tut noch eine ganze Weile ihren Dienst, bevor es endgültig still wird. Dieter und ich werfen trotzdem einen Blick auf den Evakuierungsplan. Der stimmt hinten und vorne nicht …
So richtig spannend war der Weg heute nicht. Kühler Gegenwind, die dicken Jacken kann man gut gebrauchen, wir kurbeln so durch den Morgen. Um elf hab ich schon wieder Hunger, die Gedanken kreisen nur noch um den Käse da hinten in der Tasche. Dann kam uns ein Boot entgegen.
Unzählige dieser quietschbunten Plastikspielplätze säumen die Strandpromenaden.
Die Namen der Orte klingen so vielversprechend, Ricchione, Miramare, Rimini. Letztendlich steigt nur die Hoteldichte, Sterne und Stockwerke nehmen zu und der Geldbeutel vermutlich recht schnell ab. Zu dieser Jahreszeit hat es was von Geisterstadt, im Sommer leben an der Adriaküste drei bis viermal so viele Touristen wie Einwohner.
Die Kasernen der Colonia Marina Bolognese werden hingegen auch im Sommer nicht besetzt sein.
Der Spitzenradprofi Marco Pantani ist gebürtig aus Cesenatico. Leonardo da Vinci hat den Hafen entworfen, er ist perfekt gegen Versandung geschützt. Ein guter Platz um Station zu machen. Die Stimmung am Abend ist auch richtig schön.
Zumindest optisch, denn nach Sonnenuntergang wird es direkt empfindlich kühl. Wir waren im Supermarkt, brauchen etwas Warmes im Bauch. Es gibt hier so leckere Pilze. Die werden wir nun braten und hoffen, dass wir keinen Alarm auslösen …
Die Nacht blieb ruhig, Alarm erst am Vormittag. Punkt zehn hat jemand den Wind eingeschaltet. Och nee, jeden Morgen das gleiche, ab 10 Uhr Windalarm und heute deutlich stärker. Ducken bringt nicht viel. Um ihm weniger Angriffsfläche zu bieten, müssten wir das Gepäck schrumpfen, aber da sind ja die ganzen Schätze drin. Also kriechen wir ihm entgegen.
Wenigstens brauchen wir DEN nicht zu fürchten, die lustigen Carabinieri-Blitzer begleiten uns schon durch ganz Italien.
An Ravenna kann man nicht einfach vorbeifahren, da muss natürlich eine Sightseeing Schleife her und es gibt vieles zu entdecken.
Wir zockeln über diverse Nebenstraßen. Der Asphalt ist oft so schlecht, dass man entspannter über Kopfsteinpflaster gleiten würde. Müd gestrampelt kommen wir hier an. Es ist wohl noch recht früh, aber der nächste Ort liegt 40 km entfernt und darauf haben wir echt keinen Bock mehr.
Im Hotel Central ist auch jemand müd. Die schon etwas betagte Besitzerin macht auf der Couch im Flur ein Nickerchen. Und ja, sie hat ein Zimmer. Unsere Namen und die Nummern unserer Personalausweise schreibt sie mit der Lupe ab, Buchstabe für Buchstabe, ganz langsam und exakt, Zahl um Zahl, dann reicht sie uns den Schlüssel. „Erstes Stockwerk, rechts“. Der Schlüssel passt, aber im Zimmer lebt offensichtlich jemand. Sie hat uns dann die Nummer 13 gegeben, ein Stockwerk höher, da ist frei.
Duschen, umziehen und ein Spaziergang durch Argento, das nicht sonderlich viel zu bieten hat, trotz des versilberten Namens. Nur der Friedhof hat es uns angetan. Die Familiengräber haben die Größe kleiner Häuser. Es wohnen ja auch viele Seelen darin, und das teils schon sehr lange wenn man z. B. auf die Geburtsdaten von 1849 stößt …
Die Urnengräber zieren bunte Plastikblumen, überall stehen Leitern, damit man auch die oberen schmücken kann. Es ist so eine seltsame aber ganz besondere Atmosphäre im Abendlicht vor Sonnenuntergang. Von jedem Verstorbenen ein Foto, man schaut sie an und überlegt, was das für Menschen gewesen sein könnten. Ein bisschen fühlt man sich auch als Eindringling und wird von tausend Augen beobachtet.
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Argento, km 3262 (I)“
Dirk Fuhrmann
Oh je ihr zwei, also ich habe euch gutes Wetter bestellt 🙈. Ich hasse auch den blöden Wind 😬. Schöne Beiträge und tolle Fotos habt ihr bisher gemacht 👍. Danke das wir ein wenig teilhaben dürfen 🙏. Wünsche euch weiterhin schöne Momente und endlich Rückenwind✊🤔. LG
Nebbia heißt Nebel. Er lag am Morgen über der erwachenden Welt und er war dicht. Wir haben gutes Licht am Rad, Blinklichter an den Taschen machen zusätzlich auf uns aufmerksam. Man wünscht uns gute Fahrt, wir sollen vorsichtig sein.
Jeden Tag ziehen wir eine weite Schicht Kleider an. Sieben Grad waren es beim Start. Dafür hielt die Kaffeewärme im Bauch schön lange an. Der Nebeltau setzt sich auf uns ab, macht alles klamm, doch wir frieren nicht. Eigentlich sind wir sogar sehr fröhlich, denn bei diesem Wetter hat man scheinbar den Schalter für den Wind nicht gefunden. Den Wind erzeugen wir heute selbst, in Form von Fahrtwind.
Es scheint kein unbekanntes Phänomen zu sein …
In Cesenatico haben wir uns vom Meer verabschiedet, das ja fast die ganze Reise als unser treuer Begleiter, zu unserer Rechten lag. Auch „Stiefel“ war gestern, wir sind nun am Po. Auf einem Damm führt der Weg am Fluss entlang. Sehen können wir ihn erst, als sich nach der Mittagspause für eine Weile die graue Suppe lichtet.
Ach ja, die Mittagspause. Dieter meinte, „lass uns doch da in den Ort fahren, es gibt sicher einen Marktplatz und eine gemütliche Bank“. Es gab einen Platz zum Sitzen und es war Markt. Und es gab einen Geruch, dem wir einfach folgen mussten. Vier frisch gegrillte Fischspieße haben wir erbeutet – und direkt verschlungen. Boa! Einfach göttlich! Fisch gab es schon länger nicht mehr …
Etwas ganz anderes, gar nicht so göttlich, aber ich denke, es sollte unbedingt Erwähnung finden: Die letzten Tage fiel uns sehr positiv auf, dass deutlich weniger Müll an den Straßenrändern liegt. Die Sache mit dem Müll verfolgt uns schon seit Kroatien. In Montenegro und Albanien gab es Flüsse, die waren so dermaßen von Plastikflaschen und Tüten verschmutzt, es ist wirklich erschreckend. Wilde Müllablagerungen, jammerschade. Die Dinge wären uns vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen, wären wir mit dem Auto unterwegs gewesen. Die Tütenflut, die in den Supermärkten täglich ohne nachzudenken rausgehauen wird, ist ebenfalls unvorstellbar. Ich wurde oft komisch angeschaut, wenn ich meine eigene Tüte ausgepackt habe, die uns schon seit Wochen die Einkäufe trägt…
Auch als wir in Bari gestartet sind, dachte ich manchmal, sowas darf doch nicht wahr sein…
Kurz vor Legnago, wir haben wir leider dieses Gewässer entdeckt, die Bussè. Die mündet über Umwege vermutlich bald in den Po. Das Lob kam ein wenig zu früh …
Wir sind hier geblieben, weil es im weiten Umkreis den einzigen Platz für die Nacht gibt, nicht weil es besonders schön ist. Wir freuen uns morgen Verona zu erkunden, das sind nur 40 Kilometer von hier.
Strahlend blauer Himmel, noch etwas kühl, aber das wird sich sehr bald ändern. So schön, in die Natur hinaus zu fahren. Den Po tauschen wir gegen die Etsch und ganz in der Ferne kann man schon die Silhouette der Alpen und der Dolomiten ausmachen.
Wir bleiben aber hier am Fluss und bewundern die flatternden Absperrbänder von Selle SMP (italienischer Fahrradsattelhersteller) für (?) vermutlich ein Rad-Cross-Rennen.
Um zehn wird der Wind wieder angeschaltet. Meine Theorie wäre, dass die Sonne dann genug Kraft und Wärme entwickelt, um die Thermik in Gang zu bringen … heute Abend ist es aber immer noch windig, was dieser Theorie widerspricht. Irgendwann werden wir es rausfinden.
Verona ist groß, 257.000 Einwohner. Es dauert bis wir die Innenstadt erreicht haben, aber es ist wirklich toll! Da könnte man es auch ein paar Tage aushalten. Tatsächlich sind wir als erstes auf dem Friedhof gelandet. Wir hielten das Eingangsportal für ein Stadttor … Dieter hat ein Handy Panorama Foto gemacht.
Im Park neben der historischen Arena futtern wir das Brot und den Käse, eigentlich für gestern bestimmt, aber da kam ja der Fisch dazwischen. Das italienische Weißbrot schmeckt ganz anders wie Unseres oder das Französische. Es ist minimal säuerlich und schmeckt ganz intensiv nach Milch. Ich bin echt überrascht, wie lange es frisch bleibt, wir hatten es vor drei Tagen gekauft …
Wir schieben durch die Altstadt, umrunden sie auf einem Radweg neben dem Fluss. Leider gab es keinen Brunnen, in den man eine Münze werfen kann, die einem die Wiederkehr garantiert … vielleicht braucht es aber auch gar keinen Brunnen, nur eine heimliche Münze … der Wunsch ist schon mal da.
Dann ziehen wir weiter. Buntes Herbstlaub auf den Wegen, auch hier ist kein ewiger Sommer, obwohl die Temperaturen tagsüber noch mal ordentlich nach oben geklettert sind. Die Berge rücken nun deutlich näher.
Dieter hat für die Nacht ein Refugium vorgebucht. Heut Abend sind wir dankbar, dass es eine Heizung gibt. In der Hoffnung, dass die Nudeln zusätzlich wärmen, haben wir Rummo – Radiatori No 137 ausgesucht.
Petra und Dieter
Eine Antwort zu „Sant Ambrogio di Valpolicella, km 3441 (I)“
Eckhard Schilz
Dann habt ihr es ja bald geschafft. Hier regnet es an einer Tour.
Ich hoffe. Ihr habt die Sonne gebucht.
Liebe Grüße aus dem schönsten Bundesland 🙂
Nordwind die ganze Nacht, Nordwind um acht, Nordwind um neun … gegen halb drei lässt er plötzlich nach. Soviel zu Theorie und Praxis. Die Sache ist wohl nicht nur durch die Sonne zu erklären, sondern viel komplexer. Egal, wir haben uns am Nachmittag gefreut, als nicht nur die Nase lief, sondern auch der Tacho flotter wurde.
Landschaft kommt und geht. Seit dem wir bei unseren Freunden den Bergen angelangt sind, hat es auch wieder lustige 10 %. Hui, da weiß man doch, was einem gefehlt hat, da spürt man sich und die Beine wieder. Aber es war eine der schönsten Etappen. Der Radweg ist klasse, er heißt Sun Route 7, der Name ist Programm. Mal an der Etsch entlang, mal durch die Weinberge. Die Augen müssen nicht mehr nur von rechts nach links schauen, wie am Wasser oder in der Ebene. Nein sie dürfen in die Senkrechte, die Berghänge hinauf, Kreuze entdecken, einen Turm oder sogar eine Burg. Forte Rivoli „Wohlgemuth“ so der Wegweiser. Es beherbergt ein militärgeschichtliches Museum.
Vor Trento liefern wir uns ein kleines „Elefantenrennen“ mit einem ebenfalls bepackten Italiener. Er überholt, wird langsamer. Wir überholen, das spornt ihn an. Etliche Male, immer grüßen wir uns auf´s Neue. Ha, wir waren schneller, doch in Trento hatte er die besseren Karten. Wir null Plan. Die Hotelsuche gestaltet sich schwierig. Geschlossen, Ausgebucht. Und dann ist da auch noch Weihnachtsmarkt. Ach herrijeh!!! Wer braucht denn sowas? Hmm, den brauchen wohl ganz viele, darum ist auch alles belegt. Wir haben ewig gesucht, „zwei Einzelzimmer hätten wir noch“, … haben viele Menschen gefragt, die sofort, nur leider vergeblich, die Handys zücken. Nach viel hin und her sind wir in einem recht noblen Schuppen gelandet. Es gibt ein Doppelzimmer, mit Badewanne. Auf Glühwein haben wir keine Lust, lieber einen ehrlichen Chianti. Dieter´s guter Kocher wird erstmals auf einem Marmortisch brennen. Das ist vielleicht auch ein würdiger Abschluss. Wir wittern schon so ein wenig „Stallduft“. Wenn nicht alles blöd läuft, schaffen wir morgen die 60 km nach Bozen, das wäre Punktlandung, die Jugendherberge ist gebucht und Essen gehen wäre auch ganz cool. So zumindest der Plan …
Vermutlich waren wir die Ersten, die im Gran Hotel Trento Camping gemacht haben. Frische Tortellini, Spinaci e Ricotta, darüber eine ordentliche Portion Spinat geschichtet und ein ganzer Berg geriebener Pecorino. Wenn ich heute die Felsen hochblicke und die Augen schneebedeckte Gipfel finden, so sieht das ähnlich aus, wie der Pecorino von gestern. Nur deutlich mächtiger.
Der Himmel steht auf 90 Grad.
Die Kurven auf dem Weg sind ähnlich eng, in einer stand ein Mann: „Hey, woher kommt ihr? Welche Route seid ihr gefahren?“ Wir bleiben natürlich stehen, antworten. „Es ist nämlich so, ich mache dieses Interview, ich bin aus Tunesien und lebe schon 30 Jahre hier. Die Moslems gehen ja einmal in ihrem Leben nach Mekka. Früher mit die Kamele, heute mit die Fahrrad. Vielleicht fahren sie auch mal in mein Land“. Wir können es nicht versprechen, aber Tunesien, warum nicht? Gute Reise wünschen wir uns gegenseitig. Der Mann sprach recht gut Deutsch. Alle Schilder sind mittlerweile in deutscher und italienischer Sprache.
Bozen heißt uns willkommen. Die Jugendherberge finden wir auf Anhieb. Wir sind total fröhlich, hier angekommen zu sein, ich frage eine Frau, ob sie ein Foto von uns machen kann.
Es ist so schön, dass wir das alles so erleben und so machen durften. Die gebrochene Speiche ist vernachlässigbar, die Erkältung längst verflogen. Kein Sturz, kein Unfall. Man darf gar nicht darüber nachdenken, was alles hätte sein können. Und auch wenn wir manchmal über die Hitze oder den Wind geflucht haben, mal ganz ehrlich, wir hatten nur einen einzigen Regentag in Durres … wir dürfen uns wirklich nicht beklagen, diese beiden Monate waren ein großes Geschenk, für das wir sehr dankbar sind!
Für die Tour hatten wir uns extra richtig gute Regenklamotten angeschafft. Die Jacke ziehen wir abends für chic an oder gegen den Wind, die Hose ist unbenutzt. Die Montur wird zuhause ihre Regentaufe wahrscheinlich unter der Dusche bekommen.
Dieter und ich sind ja schon etliche Kilometer zusammen durch die Welt geradelt. Ich kenne es gar nicht anders, fahre einfach hinterher. Aber ich bin trotzdem immer wieder erstaunt, wie gut das mit der Navigation klappt. Egal ob durch das Häusergewirr in den unzähligen Städten, durch die wir kamen, ob im Labyrinth der winzigen Wege durch die Orangenplantagen: Dieter fährt, als ob er hier daheim ist. Das hat wirklich ein super großes Lob verdient, und eben ist er mit den ausgedruckten Tickets für die Bahn gekommen, inklusive Fahrradstellplatz – darum hat er sich nämlich auch gekümmert!
Der Bahn werden wir uns morgen anvertrauen, sie wird uns hoffentlich ohne zu streiken nach München bringen. Da bleiben wir bei Freunden und sollten am 22. November spät abends, wahrscheinlich bibbernd vor Kälte, über den Rodenhof rollen. Wir reden jetzt schon vom Feuer im Kamin und freuen uns auf liebe Menschen und gute Freunde zuhause. Das ist wirklich das Einzige was wir manchmal vermisst haben.
Petra und Dieter
3 Antworten zu „Bozen, km 3596 (I)“
Rebekka Möller-Bertram
Wahnsinn! Was für eine Tour !
Wir freuen uns auf euch!
Gute Heimfahrt .
herzlichen glückwunsch zur gut überstandenen tour…
davon werdet ihr noch lange zehren können…am kamin an kalten, dunklen nachmittagen…
gruß aus dem nordsaarland…
Im Piccerella Ristorante verstehen sie ihr Handwerk. Wie am Fließband, purer Genuss. Der Laden ist gerammelt voll, die Leute stehen Schlange um einen Tisch zu bekommen.
Unser Zug fährt erst um halb drei, so haben wir noch genügend Zeit uns umzuschauen. Bozen ist ein erhellendes Städtchen. In den Bäumen glänzen die Äpfel auffällig rot. Sie sind auch größer wie sonst.
Dann erschien uns der Stern von Bethlehem.
Beim Spaziergang schien die Sonne, gefühlt nur für uns. Man kann sich kaum satt sehen. So ein wunderschönes Panorama mit Burgen und dem Rosengarten der Dolomiten.
Die Zugfahrt begann hektisch. 10 Minuten Verspätung, „Beeilen sie sich!“ Die Räder müssen ganz nach vorne in ein spezielles Abteil, dann rennen wir mit dem ganzen Gepäck etliche Waggons entlang. „Wir fahren sobald sie eingestiegen sind.“ Wir standen noch atemlos im Gang, schon setzt er sich in Bewegung. Uff! Durchatmen und gemütlich machen. Die Welt vor dem Fenster besteht aus vielen schneebedeckten Bergen, kalten, eisblauen Gebirgsflüssen und Straßen, die auf Stelzen gebaut sind. Viele Tunnels. Brixen, Franzensfeste, Grenzstation Brennero. Da wird kontrolliert und wir stehen eine Weile. Die Welt versinkt langsam im Nebel, ich vertiefe mich in mein Buch über Albanien, Dieter versinkt in Schlaf. Nur die roten Lichter der Skischanze von Innsbruck können sich gegen den Nebel behaupten.
Hauptbahnhof München, wir müssen in die S-Bahn. Mittlerweile sind wir Experten in Sachen: Wie genau schiebe und parke ich das dicke Radel, damit wir beide in den Aufzug passen …
Michael hat uns an der Haltstelle abgeholt, 250 Meter bis zu deren Wohnung, na das schaffen wir doch glatt. Es war so ein wunderschöner Abend mit den Beiden, und mit Charly, bei dem wir nun das Gästezimmer bewohnen dürfen.
Den heutigen Tag haben wir in der neuen Pinakothek der Moderne verbracht, gleich ziehen wir wieder los, mit einigen Leutchen zusammen zum Vietnamesen, bei dem Michael einen großen Tisch bestellt hat.
Dies ist unser letzter Eintrag, morgen geht der Zug nach Saarbrücken und so richtig fassen können wir es noch nicht.
Wir hoffen, dass es denjenigen, die ab und an mal in den Blogg geschaut haben, Freude gemacht hat, wir freuen uns auf das Wiedersehen LIVE und in FARBE
Petra und Dieter
Petra und Dieter
2 Antworten zu „München, 21. November“
Jürgen + Heidi
Es war so großartig was ihr da gemacht habt und es war richtig toll euch „begleiten“ zu dürfen.
Eure Berichte werden mir fehlen.
Und es war auch toll, dass alles so reibungslos geklappt hat. Ich werden sicher lange und nachhaltig von dieser Tour zehren und profitieren – das kann euch niemand mehr wegnehmen.
Jetzt genießt Saarbrücken und die Leute und den Kamin ….. in vollen Zügen. Ihr habt es verdient.
DEHEMM IS DEHEMM -und dort hat man sein Geheischniss
Ihr Lieben,
versuche es noch einmal Euch auf diesem Weg. Ihr seid ja jetzt wieder Zuhause.
Es hat soviel Spaß gemacht, Euch „zu begleiten“! Liebe Petra, Deine Kommentare und Beschreibungen
sind druckreif und total spannend. Wir sehen uns hoffentlich bald. Herzliche Grüße Euch beiden von Irmgard und Matthias
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