Neblig war es heute Morgen. Die ersten Kilometer ist ein kleiner weißer Hund neben uns her gelaufen. Am liebsten hätte man ihn mitgenommen. Aber ob ein frei lebendes Tier das will? Straßenhunde gibt es viele, sie schauen nicht unterernährt aus, vermutlich fällt immer mal ein Bissen für sie ab. Unser kleiner Kerl hat irgendwann das Interesse an uns verloren, hat uns alleine weiter ziehen lassen.
Markt. Hier gab es alles. Von der Plastiksandale über Klamotten, Handyzubehör und Fernbedienungen, Teile zur Reparatur von Geräten, säckeweise Kerne, Reis, Linsen und lebende Tiere. Truthähne, Hühner. Ein Streichelzoo ist es nicht gerade. Ein Mann hatte ein armes Huhn dessen Füße zusammengebunden waren einfach an den Lenker seines Fahrrades gehängt, kopfüber … Es ist eines der wenigen Male, dass wir einen Abzweig verpasst haben, weil es einfach so viel zu gucken gab. Hier ein winziger Ausschnitt dessen.
Soweit das Auge blickt wird in der Region Gemüse angebaut. Ganz akkurat, wie mit dem Lineal gezogen, stehen die Pflanzen in der Reihe. Der Geruch von Kohl liegt in der Luft und die Bauern leisten noch echte Handarbeit.
Hier hat auch jemand mit den Händen gearbeitet – ob auch das Hirn mitgearbeitet hat?
Egal, wir müssen die Treppe ja nicht benutzen und auch nicht gegen das Tor laufen … Aber essen müssen wir: Die übrig gebliebenen Nudeln von gestern. Ein Mann schenkt uns vier überreife Kakis dazu, mit der anerkennenden Bemerkung „Deutschland gut“.
Wir sind froh, heute so weit gekommen zu sein. Keine nennenswerten Höhenmeter, wenig Wind. Trotzdem sind wir müde. Es waren fast 130 km. Morgen wollen wir „den Dicken“ den Llogara Pass in Angriff nehmen und da sollten wir nicht noch eine ewig weite Anfahrt haben. Wir waren im Supermarkt, Dieter kocht wieder Nudeln, Carboloading für Morgen, der Knoblauch riecht so lecker und wir trinken ein Birra Elbar, Birrë për miq të vërtetë – das Bier für gute Freunde.
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