Vollkommend überraschend waren wir nicht allein. Menschen aus aller Welt wollen die Wiege der Olympischen Spiele besuchen. Sie kommen in Gruppen, zahlreich, die meisten im Reisebus. Es ist eine richtige Völkerwanderung am Morgen in Richtung der alten Steine.
Heute ist Nationalfeiertag in Griechenland, der Eintritt ist frei und daher kamen vielleicht noch ein paar mehr Besucher. Der Abstecher hierher hat sich, trotz der Massen, gelohnt. Die einstigen Ausmaße und die Größe dieser bedeutenden Stätte läßt sich wohl nur noch erahnen. Der Tempel des Zeus ist natürlich die Hauptattraktion. Zu seinen Ehren wurden alle vier Jahre die Spiele veranstaltet. Die 12 Meter hohe Statue der Göttervaters, die der Bildhauer Phidias zusammen mit einem großen Tross von Handwerkern um 460 v. Chr. schuf, befand sich im Hauptraum des Tempels. Elfenbeinbesetzt, mit Gold und Edelsteinen verziert, gilt sie als eines der 7 Weltwunder der Antike.
Olympia hat Adelsgeschlechter und Herrscher kommen und gehen gesehen, wurde an- und umgebaut, entweiht, umgeweiht, von Erdbeben zerstört und unter einer 6 Meter hohen Erdschicht begraben. Lange hat die Stadt darunter geschlummert, um ab dem 18. Jhd. von Archäologen zu neuem Leben erweckt zu werden.
Das antike Stadion bot einst Platz für 45.000 Zuschauer. Bei der Olympiade 2004 fanden hier die Wettbewerbe im Kugelstoßen statt. Auch heute scheint es nicht´s von seiner Magie verloren zu haben. Hier muss man einfach joggen …
Oder kultische Masken tragen …
Nationaler Feiertag in Griechenland. Menschen schwenken Fahnen, sind herausgeputzt. Parademusik tönt aus den Lautsprechern. Jugendliche in Uniform marschieren durch die Straßen.
Eigentlich wollten auch wir an dem Feiertag teilhaben, lockere 30 km, der schwefelhaltige See von Kaiafa ist das angepeilte Ziel. Die dortigen Thermen sind leider geschlossen. Ein griechisches Pärchen klettert gerade über den Zaun. Er war in der Grotte baden „dirty“ der Kommentar der Frau, „und mit Einsturz Gefahr“. Ich deute auf die Badehose des Herren: Totenkopfmuster, na ja, passt…
Am Feiertag wird gefeiert, alles geschlossen, Bürgersteige hochgeklappt. Wir finden erst in der nächsten größeren Stadt eine Unterkunft. Und nun feiern wir mit. Die ersten 30 km für morgen sind wir ja schon gefahren …
Schreibe einen Kommentar