Trento, km 3527 (I)

Nordwind die ganze Nacht, Nordwind um acht, Nordwind um neun … gegen halb drei lässt er plötzlich nach. Soviel zu Theorie und Praxis. Die Sache ist wohl nicht nur durch die Sonne zu erklären, sondern viel komplexer. Egal, wir haben uns am Nachmittag gefreut, als nicht nur die Nase lief, sondern auch der Tacho flotter wurde.

Landschaft kommt und geht. Seit dem wir bei unseren Freunden den Bergen angelangt sind, hat es auch wieder lustige 10 %. Hui, da weiß man doch, was einem gefehlt hat, da spürt man sich und die Beine wieder. Aber es war eine der schönsten Etappen. Der Radweg ist klasse, er heißt Sun Route 7, der Name ist Programm. Mal an der Etsch entlang, mal durch die Weinberge. Die Augen müssen nicht mehr nur von rechts nach links schauen, wie am Wasser oder in der Ebene. Nein sie dürfen in die Senkrechte, die Berghänge hinauf, Kreuze entdecken, einen Turm oder sogar eine Burg. Forte Rivoli „Wohlgemuth“ so der Wegweiser. Es beherbergt ein militärgeschichtliches Museum.

Vor Trento liefern wir uns ein kleines „Elefantenrennen“ mit einem ebenfalls bepackten Italiener. Er überholt, wird langsamer. Wir überholen, das spornt ihn an. Etliche Male, immer grüßen wir uns auf´s Neue. Ha, wir waren schneller, doch in Trento hatte er die besseren Karten. Wir null Plan. Die Hotelsuche gestaltet sich schwierig. Geschlossen, Ausgebucht. Und dann ist da auch noch Weihnachtsmarkt. Ach herrijeh!!! Wer braucht denn sowas? Hmm, den brauchen wohl ganz viele, darum ist auch alles belegt. Wir haben ewig gesucht, „zwei Einzelzimmer hätten wir noch“, … haben viele Menschen gefragt, die sofort, nur leider vergeblich, die Handys zücken. Nach viel hin und her sind wir in einem recht noblen Schuppen gelandet. Es gibt ein Doppelzimmer, mit Badewanne. Auf Glühwein haben wir keine Lust, lieber einen ehrlichen Chianti. Dieter´s guter Kocher wird erstmals auf einem Marmortisch brennen. Das ist vielleicht auch ein würdiger Abschluss. Wir wittern schon so ein wenig „Stallduft“. Wenn nicht alles blöd läuft, schaffen wir morgen die 60 km nach Bozen, das wäre Punktlandung, die Jugendherberge ist gebucht und Essen gehen wäre auch ganz cool. So zumindest der Plan …


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