Es war ein schöner Geburtstag. Anne knattert mit dem R4 Kistchen zur Bäckerei Kuchen kaufen, ich darf sie begleiten. „Galakto buriko“, eine Spezialität mit Griespudding, Honig und so einer Art Blätterteig.
Als wir die Beute nach Hause bringen, sitzen Patrick, Dieter und Wasili am Tisch, die sind schon beim Bier. Wasili ist ursprünglich aus Albanien, lebt hier in Griechenland und hilft Patrick bei diversen Bau- und Renovierungsarbeiten. „Das ist mein liebster Helfer“ hat Patrick ihn uns vorgestellt.
Dieter erzählt von unserer Tour hierher. Radfahren? Wasili meint dazu nur trocken: „Also ich mache lieber Beton“. Beim Kuchen sind wir uns alle einig. Der schmeckt himmlisch!
Es gibt nicht nur den lustigen R4. Am Abend fahren wir mit dem Bus, einem ausrangierten Schweizer Krankenwagen, den Patrick für Camping ausgebaut hat. Wir fahren nach Tsapi Beach, eine kleine Bucht mit Sandstrand, klarem Wasser und Restaurant. Ein würdiger Ort um die Flasche zu köpfen und anzustoßen. „Das ist doch genau wie im Prospekt“ meint Patrick „nicht zu viel versprochen“.
Wir gehen noch Schwimmen, lassen uns anschließend im Restaurant verwöhnen. So lecker! Auch darüber sind wir uns alle einig. Auf dem Rückweg stoppen wir am Kloster mit seiner Trinkwasserquelle, füllen die Kanister auf. Die Sterne funkeln, vor dem Marienbild flackert eine Kerze vor sich hin.
Gestern waren wir in Ancient Messini, ca 50 km von hier. Rudolf, ein Freund von Anne und Patrick, kommt mit und Kater Adoni darf natürlich auch nicht fehlen.
Das alte Messini ist eine ziemlich unterschätzte Ausgrabungsstätte, eigentlich beeindruckender wie Olympia. Zwischen Bergen gelegen, nicht so von Touristen überlaufen und besser erhalten.
Ganz in der Nähe verläuft die Grenze zwischen den beiden Landstrichen Arkadia und Messinia. Eine dicke Mauer trennt die beiden, zumindest in den Tälern, voneinander. Das „Arkadischen Tor“ mit seinen beiden halbrunden Steinblöcken zieht uns durch seine unglaubliche Akustik in den Bann.
Schon wieder sind wir uns einig, auch dieser Tag ist wunderschön, wie im Prospekt eben. Vom Nichtstun, Altertümer bestaunen, im Bus fahren, im Restaurant sitzen, kann man ganz schön müde werden. Ein Absacker bei Leo muss aber noch sein. Die kleine Kneipe ist sehr speziell, wir waren bisher jeden Abend noch kurz hier.
Und wenn wie schon mal müde sind, können wir sehr gut verstehen, dass „der Grieche immer auf drei Stühlen sitzt“. Einen zum Sitzen, einen für die Beine und einen als Armlehne. Reinhard Mey hat ein Lied darüber geschrieben: „Tris Karekles, drei Stühle“, das hören wir uns bei einem Glas Wein noch an. Der Ort dafür könnte nicht besser geeignet sein.
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