Unsere Unterkunft für die Nacht war ein richtiges Hotel. 30 Euro mit Frühstück. – Frühstück?
Was uns der Kellner auftischt, hätte locker einem ausgedehnten Sonnatgsbrunch entsprochen. Omelett, Käse, Tomaten Oliven, bergeweise Brot und gebackene Teilchen, NUTELLA! Selbst Dieter sagt, „die wissen schon, dass wir nur zu zweit sind“ … und dann kam die Obstplatte …
Das mussten wir erst mal verdauen. Konnten uns auch Zeit lassen. Die Nacht hatte es ordentlich gestürmt und geregnet. Gewitterfronten entladen sich gerade über Korfu, ein schönes Schauspiel, wenn man im Trockenen sitzt.
Dieter schreibt seine Trainingspläne, ich nutze die Zeit um den dicken Schmöker auszupacken. Schon nach zwei Seiten habe ich gelernt, dass der Helm mit dem Ziegenschädel, (zur Erinnerung: Kastrati Tankstelle, Wandgemälde in Durrës) natürlich zu Skanderbeg gehört, dem Nationalhelden. Man konnte es vermuten, wir haben es eben nicht gewusst und ich denke mir, es ist eigentlich beschämend, wie wenig man von dem Land weiß, durch das man gerade fährt. Mein „dicker Robert“ wird aber sicherlich noch viel Licht ins Dunkel bringen.
„Von da hinten wird es heller“. Der Aufruf zum Packen und Losziehen. Wir trinken wieder aus SAUBEREN Flaschen. Dieter hat sie gestern Abend mit Stahlschwämmchen, Akribie und Stirnlampe gereinigt. Picobello, wie neu.
Der Wind ist uns erhalten geblieben. Er macht uns langsam, auch ohne Schnecken an Bord. Die ersten paar Kilometer kennen wir schon. Bei den Ausgrabungen von Butrint bringt uns eine Fähre über den Fluss.
Sonntags sind schräge Gestalten unterwegs. Eine junge Frau knattert auf einem alten Moped an uns vorbei, sie trägt eine Militärjacke mit rosa Plüschkaputze, die im Wind hinter ihr her weht.
Eine rote Rostbeule von Mercedes kommt entgegen. Sowohl Fahrer- wie auch Beifahrertür stehen sperrangelweit offen. Alle Scheiben fehlen, bis auf die Frontscheibe. Der Fahrer winkt und hupt was das Zeugs hält …
Dann die Grenze. Hellas, da sind wir. Auf dem Schild entdecke ich einen Aufkleber: ein bepacktes stilisiertes Fahrrad, darunter: may the wind be with you … Den Bauern mit seiner Kuhherde interessiert das wenig, er grüßt und gibt Zeichen, dass wir an seinen Tieren ruhig vorbeifahren sollen.
Igoumenitsa ist einer der Häfen für die Fähren nach Italien. Die Uhr müssen wir eine Stunde nach vorne stellen. Nicht schlimm, denn so richtig viel verpassen wir nicht.
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