Wenn wir schon mal in Bosnien sind, dann sagt Frau Jung, „Mostar klingt doch spannend“. Wir haben eine ganz hübsche Strecke über Nebenstraßen durch die Berge rausgesucht, später sollte es an einem Fluss entlang Richtung Mostar gehen. (schlappe 66 km)
Unsere Planung ist wunderbar. Winziges Sträßchen, null Auto. Unsere bleichen Berge, die uns schon seit vielen Tagen begleiten, kommen näher. Bosnien gefällt uns richtig gut.
Dann war da das Schild. EU. Wir sind ja im Grenzgebiet und die nächsten Kilometer sind wir wieder in Kroatien. „Dobar Dan“ (Guten Tag) begrüße ich den Beamten fröhlich. Der ist gar nicht fröhlich, grummelt irgendwas vor sich hin. „Only local people“ sagt der andere. Hä? Wie bitte? Ja wir haben richtig gehört. Die Grenze ist nur für Einheimische. „Selbst ich darf da nicht rüber“ sagt der Bosnier und spuckt auf den Boden.
Wir stehen eine ganze Weile, diskutieren. „Ihr könntet uns ja auch gar nicht bemerkt haben?“ … Der kroatische Zollbeamte behauptet, es gäbe viel Kontrollen, und dann wird´s teuer … na ja, glauben wir nicht wirklich … Man gibt uns Ratschläge für eine offizielle Alternative. – über die dicke Bundesstraße. Oder „Very steep“. Ich denke kurz darüber nach, die beiden mit unserer Nussschnecke und dem Käseteilchen zu bestechen, verwerfe den Gedanken aber schnell wieder. Die sind gnadenlos.
Ich sage irgendwann: „vielleicht fahren wir auch gar nicht nach Mostar“. Das ruft den bosnischen Landsmann wieder auf den Plan: „what do you expect there? Mostar is a shithole with a bridge“ … ein bisschen mehr Enthusiasmus für sein Land hätten wir ihm schon gegeben. Aber die Aussage lässt die Herzen nicht in freudiger Erwartung höher schlagen …
Kurz und gut, um elf waren wir zurück in Neum und sind der ursprünglich geplanten Route nach Dubrovnik gefolgt. Die offizielle Grenze kam wenige Kilometer danach. Aus einem blauen Häuschen mit blickdichter Scheibe hängt ein Arm. Die Hand will die Pässe, gibt sie auch schnell wieder zurück und schwupps sind wir drüben.
Muschelbänke – mehr Muscheln als Menschen
Dubrovnik ist kein Shithole, aber sehr touristisch. Draußen liegt ein Kreuzfahrschiff (laut Natalie und Axel dürfen nur zwei am Tag hier sein). Es ist trotzdem viel los. Die Altstadt beeindruckt durch ihre komplett erhaltene Mauer. Die Preise beeindrucken ebenfalls. Eine Kugel Eis: 3,50. Einmal auf die Stadtmauer hoch, stolze 35,- Euro. Nö, nicht mit uns…
Ich weiß nicht was es kostet diese Leiter zu erklimmen, sieht aber spannend aus.
Den kleinen Skorpion haben wir von der Straße gerettet.
Lachen und Weinen scheinen hier sehr dicht nebeneinander zu liegen – zumindest beim Plakatieren…
Schreibe einen Kommentar