So schön in den frischen Morgen zu fahren. Die Sonne steht noch tief, hat aber schon genug Kraft um den Tau der Nacht über den Wiesen zum Dampfen zu bringen. So einige Rampen stören den Flow, die Steigungen sind einfach heftig, doch oben wird man mit wunderbarem Panorama belohnt.
Eine Frau fotografiert Blüten am Baum. – Am Obstbaum? Wir finden noch mehr davon und fragen einem netten Menschen, der gerade vor der Haustür kehrt. „Joah das ischt an Apfel, ahn ganz früa, der hodd scho ma Frücht g´habt. Jetzt blüd a halt noch ma.“ Da frägt man sich natürlich ob des so g´hört?
Nicht nur Geburten, auch runde Geburtstage gibt der Österreicher gerne bekannt. So oder so ähnlich prangern sie in Hauseinfahrten.
Was ist das?: hat unten Blätter wie Mais, sieht oben aus wie rote Linsen? Jetzt brauchen wir die Fach App: Plant Net sagt: Hirse …
Durch ein Stück ausgewiesenes „Europaschutzgebiet“ (Wald und Seen – schön urig) rollen wir Richtung Slowenien. Der Grenzübergang erfolgt auf einer Fähre, ohne Motor, nur mit Seil und Strömung. Bitte klingeln steht auf einem Schild. Wir klingeln – „in 5 Minuten“ schallt es vor drüben. In diesen 5 Minute dürfen wir lesen, welche Kapazität die Fähre eigentlich hat. Wir waren mit drei Passagieren deutlich unterbesetzt, wenn man bedenkt, dass noch 27 Personen plus 7 Mal Großvieh geladen werden dürften … und das ganze auch noch kostenlos.
Heute Morgen störten die 11 % den Flow, Slowenien wartet gleich mal mit 16 % auf! Nö, das geht gar nicht. Dieter plant um, was sich anfangs auch ganz angenehm anfühlt, dann aber mit 12% beginnt und mit 14 % nach 800 Metern endet. Das war definitiv WORST CASE OF Killerrampe … Heiland, mit viel Zick zack ging´s. Ich dachte einfach nur: Mutti hat auch schon gesagt, wir schaffen das!
Oben ist natürlich wieder super, coole Abfahrt, direkt in die nächste Steigung und schließlich in eine wegen Schlamm gesperrte Unterführung. Da müssen wir halt durch, Umfahrung Fehlanzeige. So kommen wir irgendwann in Maribor an und die Radels schauen dreckverkrustet nach Abenteuer aus.
Es ist noch relativ früh, so dass wir Zeit haben durch die Altstadt und an die Drau zu schlendern. Überall ist Musik. Auf dem alten Ausflugsdampfer spielen sie den Schneewalzer und liegen sich in den Armen. In der Domkirche wird „der einsame Hirte“ auf der Orgel interpretiert, den ich bisher nur als Panflötenversion von der Langspielplatte meiner Großeltern kannte. (der gute James Last) Im Falafel Restaurant arabische Klänge und auf dem Marktplatz mehr oder weniger schlechte Coverversionen diverser Lieder.
Aber eines wollen wir niemandem vorenthalten: In Klöch war Mittagspause und beim Winzerzug ging´s sicherlich auch hoch her.
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